Physikalische und Chemie Eigenschaften von Werkstoffen

Die wichtigen physikalischen und chemischen Eigenschaften von Werkstoffen

Dichte: Jeder Werkstoff hat eine (für den Stoff) spezifische chemische Zusammensetzung. Die Bindung der Teilchen (Atome, Ionen) miteinander und das  Atomgewicht der enthaltenen Elemente entscheidet über die Dichte bzw. Gewicht des Werkstoffes. Die räumliche, regelmäßige Anordnung von Metallatomen in Metallgittern (metallische Werkstoffe) oder unregelmäßige Anordnung in “organischen” Werkstoffen hat ebenfalls einen Einfluss auf die Dichte (ein poröser Werkstoff hat eine niedrigere Dichte). Die Dichte des Werkstoffes bestimmt (bei einem bestimmten Volumen) das Gewicht und ist daher entscheidend für viele physikalische und chemische Eigenschaften des Werkstoffes. In der Regel sollte ein Werkstoff eine niedrige Dichte ausweisen, aber dennoch eine hohe Festigkeit aufweisen.

Die wichtigste Eigenschaft eines Werkstoffes ist die Dichte (und damit die chemische Zusammensetzung)

Wärmeausdehnung: Durch die Dichte bzw. dem atomaren Aufbau werden auch andere physikalische Eigenschaften beeinflusst, wie beispielsweise die Wärmeausdehnung. In der Regel betrachtet man bei Werkstoffen den Längen- bzw. Wärmeausdehnungskoeffizienten: Die Längenausdehnung eines Werkstoffes lässt sich berechnen mit folgender Formel: Δl = α · ΔT · l  (mit α = Wärmeausdehnungskoeffizient). In einzelnen Fällen wird auch die Volumenänderung betrachtet. Grundsätzlich gilt hierbei, dass das Volumen eines Werkstoffes mit steigender Temperatur zunimmt (stärke Schwingung der Atome bzw. Ionen beansprucht mehr “Platz”).

Festigkeit eines Werkstoffes (siehe auch Kapitel “Verformbarkeit): Die Festigkeit eines Werkstoffes entspricht der maximalen Krafteinwirkung bzw. (Zug)Spannung. Die Festigkeit wird mit Hilfe eines Spannungs-Dehnungsdiagramm bestimmt und berechnet sich aus dem Quotienten aus größter aufnehmbarer Kraft und dem Querschnitt des Werkstoffes (der in den Prüfverfahren meist stabförmig vorliegt). Bei Werkstoffen unterscheidet man weiterhin die Druckfestigkeit, Zugfestigkeit, Biegefestigkeit und Scherfestigkeit.

Korrosionsbeständigkeit: Eine wichtige Eigenschaft eines Werkstoffes ist seine “Korrosionsbeständigkeit”, dass “chemische” Einflüsse aus der Umgebung (Feuchtigkeit, Säuren). Durch die Bildung eines elektrochemischen Potentials können Metalle oxidiert bzw. korrodiert werden. Daher spricht man bei Metallen auch von einer elektrolytischen Korrosion. Aber nicht nur bei Metallen, sodern auch bei andern Werk- und Baustoffen kann eine Zerstörung durch chemische Reaktionen (=> Korrosion) eintreten. So kann beispielsweise Beton durch Eindringen von Schwefelsäure bzw. Sulfaten chemisch angegriffen werden, wodruch es auch zu einer Korrosion kommt. Aber auch einige Kunststoffe sind nicht beständig gegen Säuren und Basen, auch hier kann eine Korrosion stattfinden (Hinweis: bei Kunststoffen kann auch der Prozess des “Alterns” stattfinden, der beispielsweise durch UV-Bestrahlung ausgelöst wird)

Dichtigkeit: Werkstoffe sollen gegen eintretende Flüssigkeiten bzw. Gase geschützt sein. Daher spielt auch hier die Dichte des Stoffes eine wesentliche Rolle. Ein poröser Werkstoff wird kaum das Eindringen von Flüssigkeiten “eindämmen” können.


Physikalische und Chemie Eigenschaften von Werkstoffen – Testfragen/-aufgaben

1. Was versteht man unter der physikalischen Eigenschaft Härte eines Werkstoffs?

Unter der physikalischen Eigenschaft Härte eines Werkstoffs versteht man den Widerstand, den das Material beim Eindringen eines anderen Körpers aufweist. Damit gehört die Härte zu den mechanischen Materialeigenschaften.

2. Was bezeichnet der Begriff Dichte in Bezug auf die physikalischen Eigenschaften eines Werkstoffs?

Die Dichte ist das Maß für die Masse eines Stoffes im Verhältnis zu seinem Volumen. Sie ist im Allgemeinen temperaturabhängig.

3. Welche wichtige chemische Eigenschaft sollte ein korrosionsbeständiges Material aufweisen?

Ein korrosionsbeständiges Material sollte eine hohe Resistenz gegenüber chemischen Reaktionen mit seiner Umgebung, insbesondere gegen Oxidation, zeigen. Dies wird oft als Chemische Stabilität bezeichnet.

4. Was versteht man unter dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten?

Der thermische Ausdehnungskoeffizient beschreibt, wie stark sich ein Werkstoff bei Temperaturänderungen ausdehnt oder zusammenzieht.

5. Wie ist die elektrische Leitfähigkeit definiert?

Die elektrische Leitfähigkeit ist das Maß dafür, wie gut ein Werkstoff elektrischen Strom leiten kann. Metalle weisen im Allgemeinen eine hohe elektrische Leitfähigkeit auf.

6. Welche chemische Eigenschaft ist entscheidend für die Verwendung eines Werkstoffs als Katalysator?

Die Fähigkeit, chemische Reaktionen zu beschleunigen ohne selbst verbraucht zu werden, ist eine entscheidende chemische Eigenschaft für die Verwendung eines Werkstoffs als Katalysator.

7. Wie ist die magnetische Permeabilität definiert?

Die magnetische Permeabilität ist das Maß dafür, wie gut ein Werkstoff die Bildung eines magnetischen Feldes zulässt.

8. Was ist ein zentraler Aspekt der chemischen Reaktivität eines Werkstoffs?

Die chemische Reaktivität eines Werkstoffs beschreibt seine Fähigkeit, chemische Reaktionen einzugehen. Ein zentraler Aspekt ist die Bindungsneigung der Atome.

9. Was ist der Unterschied zwischen den physikalischen Eigenschaften Stärke und Härte eines Werkstoffs?

Die Stärke eines Werkstoffs bezieht sich auf die Fähigkeit, Belastungen ohne bleibende Deformation oder Bruch standzuhalten, während die Härte den Widerstand gegen das Eindringen eines anderen Körpers beschreibt.

10. Was bezeichnet der Begriff spezifische Wärme in Bezug auf die physikalischen Eigenschaften eines Werkstoffs?

Die spezifische Wärme ist die Energie, die benötigt wird, um die Temperatur eine bestimmten Masse eines Werkstoffs um eine bestimmte Temperatur zu verändern.