Wiederholung: Im Kapitel “Chemie”-Aggregatzuständen sind die -aus dem Alltag bekannten- Aggregatzustände ausführlich erklärt. Daher hier nur in Kurzform: In der Regel können alle Stoffe, die wir aus dem Alltag kennen, in den drei Aggregatzuständen (fest, flüssig, gasförmig) vorkommen. Der Übergang zwischen den einzelnen Aggregatzuständen kann durch Temperatur- und/oder Druckänderung bewirkt werden. So gilt allgemein: Bei höheren Drücken verschiebt sich der Siedepunkt einer Flüssigkeit zu höheren Temperaturen.
Erwärmt man einen (festen) Stoff, so führt man diesem Wärmeenergie zu, dabei kann der feste Stoff zwei Phasenübergänge durchlaufen, der Übergang fest => flüssig (“schmelzen”) und der Übergang flüssig => gasförmig (“Verdampfen”).
Wird einem festen Körper Wärme zugeführt, dann geht er am Schmelzpunkt in den flüssigen Aggregatzustand über. Die zum Schmelzen des Festkörpers erforderliche Wärme wird als Schmelzwärme bezeichnet. Während des Schmelzens bleibt die Temperatur des Körpers, der (weiterhin) erwärmt wird, gleich groß. Allgemein gilt (in der Regel) für Phasenübergänge: Beim Wechsel des Aggregatzustandes (nur während des Phasenübergangs) bleibt die Temperatur eines Körpers konstant, auch wenn dieser erwärmt wird.
Erklären lässt sich dieses Phänomen mit dem einfachen Teilchenmodell (Niveau: SEK I). Im festen Zustand nehmen die Teilchen eines Stoffes im Körper feste Plätze (z.B. Metallgitter bei Metallen oder Ionengitter bei Salzen). Zwischen den einzelnen Teilchen in einem festen Körper wirken starke Anziehungskräfte. Daher liegen die Teilchen dicht aneinander und bewegen sich kaum. Wird nun der feste Stoff erhitzt, so beginnen die Teilchen stärker zu bewegen (besser: zu Schwingen). Wird genügend Wärme zugeführt, können sich die Teilchen aus dem Gitter lösen. Die Teilchen nehmen nun keinen festen Platz mehr ein und sie daher gegeneinander beweglich. Auf diese (einfache) Weise lässt sich erklären, wie ein Stoff schmilzt und flüssig wird.
Auf die gleiche Weise läuft das Verdampfen von Flüssigkeiten ab. Die zugeführte Wärme(energie) sorgt dafür, dass eine Flüssigkeit am Siedepunkt zu “Sieden” beginnt. Bei diesem Phasenübergang (flüssig => gasförmig) wird Energie benötigt, um Teilchen aus der Flüssigkeit “ausbrechen” zu lassen. Auch während dieses Phasenübergangs bleibt die Temperatur des Körpers konstant. Die Wärmeenergie, die zum Verdampfen notwendig ist, wird auch als Verdampfungswärme bezeichnet. Für beide Begriffe werden auch oft (gleichbedeutend) der Begriff “latente Wärme” verwendet.
Weiterführende Informationen:
Unter einem Aggregatzustand versteht man den physikalischen Zustand eines Stoffes, der durch sein makroskopisches Verhalten gekennzeichnet ist. Es gibt drei grundlegende Aggregatzustände: fest (z.B. Eis), flüssig (z.B. Wasser) und gasförmig (z.B. Wasserdampf).
Die Änderung von Aggregatzuständen bezeichnet die Umwandlung eines Stoffes von einem Aggregatzustand in einen anderen, zum Beispiel vom festen in den flüssigen Zustand (Schmelzen) oder vom flüssigen in den gasförmigen Zustand (Verdampfen).
Schmelzen ist die Umwandlung eines Stoffes vom festen in den flüssigen Aggregatzustand. Bei dieser Umwandlung erhält der Stoff so viel Energie (in der Regel durch Erwärmung), dass die Bindungskräfte zwischen den Teilchen überwunden werden und der Stoff flüssig wird.
Beim Verdampfen eines Stoffes wechselt dieser vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand. Da hierfür Energie benötigt wird, spricht man auch von einem endothermen Prozess.
Ein bekanntes Beispiel für das Schmelzen eines Stoffes ist das Eis, das bei steigender Temperatur (zu 0 °C) vom festen Zustand (Eis) in den flüssigen Zustand übergeht (Wasser).
Ein bekanntes Beispiel für das Verdampfen eines Stoffes ist das Wasser, das bei steigender Temperatur (bei 100 °C) vom flüssigen Zustand (Wasser) in den gasförmigen Zustand übergeht (Wasserdampf).
Ein Aggregatzustandsdiagramm ist eine Grafik, die den Zustand eines Stoffes (fest, flüssig, gasförmig) in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Druck darstellt.
Beim Sieden wechselt ein Stoff bei einer bestimmten Temperatur (dem Siedepunkt) vom flüssigen in den gasförmigen Zustand. Das Verdampfen kann hingegen bei jeder Temperatur stattfinden – es ist nur langsamer und findet an der Oberfläche der Flüssigkeit statt.
Ja, ein Stoff kann direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergehen, ein Prozess, der als Sublimation bezeichnet wird. Dieses Phänomen tritt bei bestimmten Stoffen auf, wie z.B. Trockeneis (festes CO2).
Die Änderung des Aggregatzustands ist eine physikalische Veränderung, da sie die Struktur der Moleküle nicht verändert. Eine chemische Reaktion hingegen verändert die chemischen Eigenschaften eines Stoffes, indem sie neue Moleküle bildet.