Ein Schüleraustausch ist eine Erfahrung, die das Leben eines jeden Jugendlichen bereichert. Man macht während der Reise nicht nur akademische, sondern auch kulturelle Erfahrungen, die die Persönlichkeitsentwicklung ankurbeln und für mehr Selbstvertrauen sorgen. Warum sich ein Schüleraustausch in Kanada lohnt und welche Skills du mitbringen solltest, erfährst du hier.
Das Schulsystem in Kanada ist sehr vielfältig. Da es von den einzelnen Provinzen verwaltet wird, unterscheidet sich der Schulalltag je nach Standort. Im Großen und Ganzen gilt das kanadische Schulsystem allerdings als äußerst qualitativ und bietet den Schülern viel Flexibilität.
Die Klassen 1 bis 6 werden in Kanada in der sogenannten Elementary School absolviert. Hier lernen die Schüler Grundlagen wie das Schreiben. Bis zur zwölften Klasse sind die Jugendlichen dann in der High School, das letzte Schuljahr wird als Vorbereitungsjahr für das spätere Studium genutzt. In Kanada ist neben den Kernfächern wie Mathe, Englisch und Naturwissenschaften auch ein breites Angebot an Wahlfächern gegeben. Einige dieser Wahlfächer sind Kunst, Musik oder Informatik. Im Unterricht stehen interaktive Lernmethoden und kritisches Denken im Fokus.
Der Schultag beginnt meist um 8:30 Uhr und endet um 15:00 Uhr, je nach Provinz gibt es bei den Zeiten allerdings leichte Abweichungen. Das Notensystem ist dasselbe wie in den USA und bewertet in Form von Buchstaben von A für sehr gut bis F für ungenügend.
Nicht jeder ist für einen Schüleraustausch nach Kanada perfekt geeignet. Idealerweise hast du schon gute Englischkenntnisse, damit du dich mit deiner Gastfamilie und den Mitschülern austauschen und dem Unterricht problemlos folgen kannst. Zusätzlich ist ein gesundes Maß an Selbstständigkeit und Selbstvertrauen gut, dieses baut man aber auch im Laufe des Aufenthaltes auf, trau dich also auch gerne, wenn du etwas schüchtern oder ruhiger bist.
Wenn man mit einer Organisation nach Kanada geht, werden einige Formalitäten überprüft, wie die Schulleistung, das Englischlevel und die allgemeine psychische Eignung. Bei der Vorbereitung und bei der Beantragung des Visums wird man von den Mitarbeitenden der Organisation unterstützt. In Vorgesprächen wird man dann auf das Ausland und die kulturellen Unterschiede vorbereitet, damit man unbesorgt in den Flieger steigen und sein Abenteuer beginnen kann.
Ein Austausch ist eine tolle Erfahrung, die man niemals vergessen wird, hat aber auch ihren Preis. Die Kosten unterscheiden sich je nach Aufenthaltsdauer und Art. Wenn man ein Schuljahr in Kanada leben möchte und die Zeit bei einer Gastfamilie verbringen will, können sich die Preise auf bis zu 30.000 Euro belaufen, abhängig von Provinz und Schule. Die Kosten für ein Internat sind dagegen nochmals deutlich höher und belaufen sich auf bis zu circa 70.000 Euro.
Die Finanzierung des Aufenthaltes ist für viele Familien nicht leicht, da auf diese Summen zusätzlich ein monatliches Taschengeld für den Schüler kommt. Es gibt jedoch Stipendien, auf die man sich bewerben kann und die bei der Bezahlung der anfallenden Kosten aushelfen. Einige Stiftungen zahlen beispielsweise Taschengeld oder Teile der Kosten für die Schule, andere übernehmen den vollen Preis für den Auslandsaufenthalt. Die Auswahl der Stipendiaten hängt von Faktoren wie der schulischen Leistung, ehrenamtlichen Engagements sowie Einkommen der Eltern ab. So haben auch einkommensschwache Familien die Chance, ihrem Kind einen Austausch nach Kanada zu ermöglichen.
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