Chemie Test – Ether (allgemein)

Welche der folgenden Aussagen sind richtig?

1) Bei einem Ether handelt es sich um organische Verbindungen, die als funktionelle Einheit die sog. Etherfunktion R-O-R (R = Alkylrest) in der Molekülstruktur aufweist (in dem Molekül darf aber keine funktionelle Gruppe mit höherer Priorität vorkommen).



2) Die Nomenklatur für Ether is etwas komplizierer, es gibt eine offizielle Nomenklatur der IUPAC für Ether und eine von der IUPAC erlaubte Nomenklatur. Die von der IUPAC erlaubte Nomenklatur ist die eher verbreitete. Dabei wird der Name durch Nennung der beiden Alkylreste und der Endung ether gebildet (z.B. Etherdimethy). Bei der offiziellen IUPAC-Nomenklatur (aliphatische Ether) werden Ether als Alkoxy-Alkane bezeichnet. 




3) Genauere Betrachtung der offiziellen Nomenklatur (Alkoxy-Alkane). Hierbei wird der längere Alkyl-Rest als Stammname (als Alkan) verwendet und der kürzere Rest als Alkoxy-Substituent vor den Stammnamen geschrieben. Beispiel: H3C-CH2-O-CH3.=> Methoxyethan. Die längere Alkylkette ist der Ethylrest (-> Ethan), die kürzere Alkylkette ist der Methylrest (-> Methoxy).




4) Bisher wurden nur Ether mit Alkylresten betrachtet. Ether besitzen aber nicht nur Alkylketten, sondern Ether sind ganz allgemein definiert als organische Verbindungen, die als funktionelle Einheit eine Sauerstoffbrücke zwichen zwei Alkyl, Alkenyl oder Arylresten besitzen. Verwendet man die erlaubte IUPAC-Nomenklatur (Trivialnamen), so schreibt man zuerst den Namen des Arylrests, dann den des Alkyl- und zuletzt den Namen des Alkenylrests (sofern vorhanden). Abschließend fügt man die Endung -ether hinzu.



5) Die wichtigste Synthesereaktion von Ethern ist die sog. Williamsonsche-Ethersynthese. Hierbei werden Alkohle durch starke Basen (z.B. Natrium) deprotoniert (sog. Alkoxide / umgangsspr. Alkoholat R-O-). Diese Alkoxide reagieren mit primären und sekündären Halogenalkanen zu Ethern.




6) Die wichtigsten Reaktionen mit Ethern sind die Etherspaltung mit starken Säuren (R-O-R + HX -> ROH + HX) sowie die sog. Autoxidation von Ethern. Hierbei bilden Ether an Luft (unter Lichteinwirkung) Peroxide.  



7) Die Bindungsverhältnisse in Ethern sind ähnlich wie in Alkoholen (so sind die C�O-Bindungen mit ca. 143 pm so lang wie in Strukturen von Alkohlen).  Die Siedepunkte von Ethern liegen trotzdem deutlich unter den Siedepunkten von Alkoholen mit vergleichbarer Masse.