In einem Kapitel im Rahmen der Atomphysik werden wir uns beschäftigen, wie man den Atomdurchmesser theoretisch bestimmen bzw. abschätzen kann. In diesem Kapitel der Anorganischen Chemie zeigen wir, wie wir mit einfachen Experimenten den Atomdurchmesser einfach abschätzen können.
Um den Atomdurchmesser einfach abzuschätzen, verwendet man im Allgemeinen den sogenannten Ölfleckversuch. Wie der Name bereits andeutet, kann dieses Experiment nicht für jeden Stoff zur Abschätzung des Atomdurchmessers verwendet werden, sondern nur für unpolare, organische Verbindungen (bevorzugt Öle).
Bei dem Ölfleckversuch macht man sich zunutze, dass sich unpolare organische Verbindungen und polares Wasser nicht miteinander mischen. Die im Vergleich zu Wasser niedrigere Dichte von Öl ist dafür verantwortlich, dass das Öl auf dem Wasser schwimmt (und so besser im Experiment beobachtet werden kann). Einen weiteren Vorteil hat die Verwendung von organischen Ölen, wie beispielsweise Ölsäure: Diese weisen im Vergleich zu anderen Verbindungen eine sehr geringe Oberflächenspannung auf, so dass sich die Öle maximal auf der Wasseroberfläche ausbreiten. Das führt dazu, dass sich eine monomolekulare Ölschicht auf der Wasseroberfläche bildet (für die Berechnung des Volumens des Öls benötigen wir eine “Ansatzgröße”).
Zur Theorie:
Zum Versuch “Ölfeckversuch” – Abschätzung des Atomdurchmessers
Leider ist in der Realität der Versuch nicht so einfach durchzuführen, wie oben angegeben. Damit sich das Öl (in der Regel wird Ölsäure verwendet) leichter auf der Wasseroberfläche verteilt, löst man die Ölsäure erst in einem Lösungsmittel (in der Regel Leichtbenzin) und tropft diese Mischung auf die Wasseroberfläche. Leichtbenzin hat einen sehr niedrigen Siedepunkt, so dass dieses Lösungsmittel schnell “verdunstet” und nur die Ölsäure auf der Wasseroberfläche zurückbleibt.
Nun besteht also die erste “Schwierigkeit”, das Volumen der zugegebenen Ölsäure zu bestimmen. Optimal ist ein Mischungsverhältnis von 1 : 2000 (Ölsäure : Leichtbenzin), wobei einige Tropfen dieser Mischung in ein mit Wasser gefülltes Becherglas gegeben werden.
Nun haben wir die Höhe der monomolekularen Schicht bestimmt. Unter der Annahmen, des alle Moleküle der Ölsäure gleich groß sind und das gleiche Volumen einnehmen (einen Würfel), gilt: V = h³ => d (Atom) = 3. Wurzel aus (h³ : n). Ölsäure hat die Formel C17H33COOH und damit ist die Anzahl der Atome 54.
Immer wieder wird auch bei der Berechnung des Volumens des Moleküls angenommen, dass die Atome ein kreisförmiges Volumen bilden (anstelle eines Würfels). Rechnet man mit dieser “Annahme”, kommt man auf ein ähnliches Ergebnis. Diese Methode ist zwar etwas ungenau, aber die relative Größenordnung eines Atomdurchmessers kann mit dieser Methode bestimmt werden, die Größenordnung eines Atoms liegt dabei im Bereich von 10-10 m.
Der Atomdurchmesser bezieht sich auf den durchschnittlichen Durchmesser eines Atoms, der normalerweise im Bereich von picometern liegt.
Der Atomdurchmesser kann durch die Methode der Röntgenstruktur-Analyse oder Elektronenmikroskopie abgeschätzt werden.
Der Atomdurchmesser wird in Picometern (pm) gemessen, dies ist eine Einheit des metrischen Systems, die einem billionstel Meter entspricht.
Der Durchmesser eines typischen Atoms liegt zwischen 100 und 300 Picometern.
Nein, der Atomdurchmesser variiert abhängig vom Element und seinem Bindungszustand.
Das Atom mit dem größten bekannten Durchmesser ist das Cäsiumatom (Cs) mit einem Durchmesser von etwa 400 Picometern.
Die Bestimmung von Atomdurchmessern ist wichtig für das Verständnis von molekularen Strukturen, Chemikalieninteraktionen und zur Entwicklung neuer Materialien auf nanoskaliger Ebene.
Nein, Atome und daher auch ihr Durchmesser sind zu klein, um mit bloßem Auge gesehen zu werden. Sie sind nur mit High-Tech-Instrumenten wie einem Elektronenmikroskop sichtbar.
Kovalenzradien sind Halbmessgrößen von Atomen. Der Atomdurchmesser ist in der Regel etwa das Doppelte des Kovalenzradius eines Atoms.
Der Atomabstand, der Raum zwischen benachbarten Atomen in einem Molekül oder Kristall, kann auf Basis der Atomdurchmesser abgeschätzt werden. Er spielt eine wichtige Rolle im Verständnis von Struktur und Eigenschaften von Materialien.