Das Chemiestudium fordert den Studierenden viel Disziplin und Ehrgeiz ab, denn es handelt sich nicht um eine einfache Fachrichtung. Wer aber die notwendige Begeisterung für die Naturwissenschaft mit sich bringt und wissbegierig ist, kann den Bachelor trotzdem meistern und mit dem erlangten Abschluss vielfältige Karrierewege einschlagen.
Nach der Schulzeit haben die meisten Abiturienten eine ganz gute Idee davon, ob sie sich für Chemie interessieren oder nicht. Wer das Fach immer gerne gemacht hat und sich auch für andere Naturwissenschaften interessiert, könnte in diesem Studiengang genau richtig sein.
Es sollten grundlegende Kenntnisse in Physik, Mathematik und Biologie vorhanden sein. Die Fähigkeit zum abstrakten Denken und eine gewisse Neugier, den Dingen auf den Grund zu gehen, sind ebenfalls von Vorteil. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Gründen, die einen zum Studium motivieren können.
Die Chemiebranche befindet sich gerade in einer spannenden Phase, denn zahlreiche Unternehmen sind dabei, die Digitalisierung umzusetzen und die Chemie 4.0 Wirklichkeit werden zu lassen. Durch die Vernetzung von Maschinen, den Einsatz moderner Robotik und die Verwendung von künstlichen Intelligenzen können Prozesse beschleunigt und vereinfacht werden. Wer Lust hat, bei dieser Verwandlung aktiv mit dabei zu sein, kann an seinen Bachelor beispielsweise einen Master in Computational Chemistry anschließen. Im Rahmen dessen lernen die Studierenden Computersimulationen zu nutzen, um chemische Probleme zu lösen.
Der Klimawandel ist die wahrscheinlich größte Herausforderung, die die Menschheit in diesem Jahrhundert bewältigen muss. Tatsächlich kann die Chemieindustrie hier einen entscheidenden Beitrag leisten, denn obwohl sie ein großer Verbraucher mit einem hohen CO₂-Ausstoß ist, trägt sie dazu bei, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. So steckt zum Beispiel in Batterien, Solarpanels und Windrädern jede Menge Chemie. Durch weitere Forschung kann sie auch in der Zukunft mit Sicherheit dabei helfen, die Welt ein Stück nachhaltiger werden zu lassen. Ein großer Hoffnungsträger ist das Auto, das mit Wasserstoff aus der Chemieindustrie betrieben werden kann.
Die Chemie und die Pharmazie sind eng miteinander verknüpft. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sind rund 24 % der Erzeugnisse der Chemieindustrie für pharmazeutische Produkte gedacht. Wer sich also für ein Chemiestudium entscheidet, kann später mit an Lösungen für Medikamente und Arzneimittel forschen und so sogar dabei helfen, bestimmte Krankheiten besser zu therapieren. Hierbei ist aber ein langer Atem gefragt, denn oft vergehen zehn oder sogar 15 Jahre, bis ein Medikament schließlich auf dem Markt landet und von den Patienten verwendet werden kann.