Im Prinzip ist es egal, ob man sich bei der Energiebetrachtung eine organische oder anorganische Reaktion betrachtet. Die Grundlagen (z.B. exotherm, endotherm) ist allen Reaktionen gleich. In organischen Reaktionen wird aber immer auf den Reaktionsmechanismus eingegangen als in anorganischen Reaktionen, da es in der organischen Chemie immer mehr Reaktionswege gibt (Konkurrenzreaktionen) gibt.
Wer den Bereich “Allgemeine physikalische Chemie” bereits gelesen hat, weiß, dass dies nur die halbe Wahrheit ist, nur die Enthalpie zu betrachten (wie öfters beschrieben müssen ja auch bei einer Reaktion nicht nur die Reaktionspartner betrachtet werden, sondern auch die Reaktionsbedingungen). Bestes Beispiel: Verdunsten von Wasser. Das Wasser verdunstet freiwillig, obwohl dem System (Wasser) beim Verdunsten ständig Energie entzogen wird. Daher gibt es eine weitere Größe (aus der physikalischen Chemie) mit der (besser) angegeben werden kann, ob eine Reaktion freiwillig oder nicht ablauft. Bei dieser Größe handelt es sich um die sog. freie Enthalpie (D G), die sowohl die Enthalpie (D H) und Entropie (D S) berücksichtigt. Nach der sog. Gibbs-Helmholz-Gleichung gilt: D G = D H – T · D S.
Daher muss bei einer Reaktion die Reaktionsenthalpie und die Reaktionsentropie betrachtet werden. Zurück zum Beispiel: Beim Verdampfen von Wasser werden die Wasser-Moleküle aus dem relativ geordneten flüssigen Zustand in den relativ ungeordneten Gaszustand überführt. Obwohl die Reaktionsenthalpie positiv ist, erhält man wegen der hohen positiven Reaktionsentropie beim Einsetzen in die Gibbs-Gleichung noch einen negativen Wert für die freie Reaktionsenthalpie.
Der Vorgang des Verdampfens von Wasser verläuft daher freiwillig ab (exergonische Reaktion). Daher sollte man immer in Erinnerung behalten, dass ein System immer nach einem möglichst energiearmen und möglichst ungeordneten Zustand strebt.
Und noch eine Sache sollte man nicht vergessen, obwohl viele Reaktionen eine negative freie Reaktionsenthalpie aufweisen, laufen diese Reaktionen trotzdem nicht spontan ab. Damit eine Reaktion “startet” müssen die Moleküle noch über eine zusätzliche Energie verfügen, die “freie Aktivierungsenthalpie” oder kurz die “Aktivierungsenergie” (diese Energie wird benötigt, dass auch beim Zusammenstoß der Moleküle eine Reaktion eintritt).
Organische Reaktionen – eine Einführung:
Im ersten Teil betrachten wir nur das Teilchen, dass mit der organischen Verbindung reagiert. Dabei gibt es drei verschiedene Möglichkeiten:
Überblich über organische Reaktionstypen:
Bei Alkanen:
Bei Alkanen mit funktionellen Gruppen (z.B. Halogenalkane)
Bei Alkenen und Alkinen:
Bei Aromaten:
Eine organische Reaktion ist eine chemische Reaktion, die ausschließlich oder überwiegend bei organischen Verbindungen, also Substanzen, die Kohlenstoff enthalten, ablaufen.
Eine Additionsreaktion bezeichnet in der organischen Chemie die Anlagerung von Atomen oder Atomgruppen an eine ungesättigte Verbindung, meistens einen Kohlenstoff.
Unter einer Eliminierungsreaktion versteht man in der organischen Chemie die Entfernung von Atomen oder Atomgruppen aus Molekülen, was zur Bildung einer Doppel- oder Dreifachbindung führt.
Bei einer Substitutionsreaktion wird ein Atom oder eine Atomgruppe in einem Molekül durch ein anderes Atom oder eine andere Atomgruppe ersetzt.
Bei einer Redoxreaktion (Oxidation-Reduktion-Reaktion) findet ein Elektronentransfer statt, bei dem eine Substanz Elektronen abgibt (oxidiert wird) und eine andere sie aufnimmt (reduziert wird).
Bei einer Radikalreaktion wird ein Molekül durch ein ungesättigtes Element oder Molekül (Radikal) modifiziert, wobei dieses Element oder Molekül mindestens ein ungepaartes Elektron aufweist.
Eine pericyclische Reaktion ist eine Reaktion, bei der ein cyclischer Übergangszustand und eine konzertierte Reaktionsfolge vorliegen. Sie umfasst [4+2] Cycloadditionen, Elektrocyclische Reaktionen und Sigmatrope Umlagerungen.
In der Photosynthese wird Sonnenenergie genutzt, um Kohlendioxid und Wasser in Sauerstoff und Glukose umzuwandeln. Es handelt sich also um eine organische Reaktion, bei der energiereiche Moleküle gebildet werden.
Bei einer Mehrkomponentenreaktion reagieren drei oder mehr Reaktanten miteinander, um ein Produkt zu erzeugen. Solche Reaktionen sind für die effiziente Synthese komplexer organische Moleküle wichtig.
Eine Name-Reaktion ist eine organische Reaktion, die nach ihrem Entdecker benannt wurde. Diese Reaktionen sind sehr bedeutsam, da sie häufig in der organischen Synthese verwendet werden, wie z.B. die Grignard-Reaktion oder die Friedel-Crafts-Acylierung.