Im Kapitel “Einführung in die Quantenphysik” wurden die Begriffe “Atomphysik” und “Quantenphysik” voneinander abgegrenzt. In dieser Lerneinheit soll sich nun mit dem Unterschied zwischen Kernphysik und Atomphysik beschäftigt werden.
Da häufig die Atomphysik mit der Kernphysik verwechselt wird, soll nun zu Beginn ein kurzer Umriß der beiden Fachgebiete erfolgen
Wer die Kapitel “Atommodelle” bzw. “Atomaufbau” auf Lernort-mint.de gelesen hat, weiß, dass der Übergang fließend ist und sowohl Kernaufbau als auch der Aufbau der Atomhülle in Zusammenhang stehen (aufgrund des Elektroneutralitätsprinzip hat ein neutrales Atom genauso viele Elektronen in der Atomhülle wie Protonen im Atomkern).
Der wesentliche Unterschied zwischen Atom- und Kernphysik sind die “Teilchen”, die untersucht werden. Die Atomphysik beschäftigt sich mit Wechselwirkungen von Kern und Elektronen in der Hülle (also zwischen Elementarteilchen) die Kernphysik beschäftigt sich hingegen mit dem Aufbau des Atomkerns, der aus Protonen und Neutronen (also zwischen Kernteilchen, Nukleonen) besteht und mit dem Verhalten dieser Kernteilchen.
Die Ergebnisse aus beiden Fachgebieten finden heutzutage oft in der modernen Analytik Anwendung. Beispielsweise haben sich mit Hilfe der Ergebnisse der Kernphysik medizinische Diagnose- und Therapieverfahren (etwa Kernspintomographie -> Streuvorgänge an Atomkernen) entwickeln, aus den Ergebnissen der Atomphysik lassen sich Adsorptionsspektroskopie oder Emissonsspektroskopie (Vorgänge an Elektronen) erklären. Die Verwechslung dieser Begriffe ist ähnlich wie bei “Spektroskopie” und “Spektrometrie”.
Zu erwähnen ist ebenfalls, das Kerneffekte eine Auswirkung auf die Atomhülle (z.B. Feinstruktur und Hyperfeinstruktur) haben und somit eben das eine Fachgebiet mit dem anderen verbunden ist.