In den einführenden Kapiteln zur Mechanik wurden die Grundlagen erläutert. In weiteren Kapitel sind viele Anwendungen der Mechanik zu finden. Eine Anwendung ist der elastische bzw. unelastische Stoß. Der Stoß ist daher eine Anwendung der Grundlagen, da der Stoß aufgrund von Wechselwirkung zwischen zwei Körpern beruht. Der Stoß zwischen den Körper führt dabei zu einer Änderung der Geschwindigkeiten und der Impulse der Körper. Im Rahmen dieses Kapitels werden nur die beiden idealen Grenzfälle eines Stoßes betrachtet, der elastische und unelastische Stoß.
Bei einem elastischen Stoß treffen zwei Körper aufeinander, ohne dass dabei die kinetische Energie in innere Energie (Wärme oder Deformation) umgewandelt wird. Dieser Stoß ist -wie bereits erwähnt- eine Modellvorstellung, die so nie erreicht werden kann, denn bei jedem System geht kinetische Energie, z.B. durch Reibung verloren. Der elastische Stoß lässt sich relativ einfach mit Hilfe von ein paar Gesetzmäßigkeiten wiedergeben: Nach dem Energieerhaltungssatz gilt, dass die Summe der kinetischen Energien vor dem Stoß gleich der Summe der kinetischen Energien Bewegungsenergien nach dem Stoß sein muss.
Wie bereits erwähnt, wird beim unelastischen Stoß ein Teil der kinetischen Energie in innere Energie umgewandelt, d.h. es wird nicht die komplette kinetische Energie übertragen. Dieser Stoß ist der zweite mögliche ideale Grenzfall, bei dem beide Körper sich danach zusammen weiterbewegen, bei diesem vollständig unelastischen Stoß wird kinetische Energie umgewandelt z. B. in Deformation oder Wärme.
Annahmen:
Formeln:
Impuls vorher = Impuls nachher -> pv = pn .
Da für den Impuls gilt: p = m·v, gilt bei zwei Körpern: m1·v1 + m2·v2 = m1·v1´ + m2·v2´
Annahmen:
Formeln: m1·v1 + m2·v2 = (m1 + m2)·v
Ein Auto (m1 =1200kg) fährt mit einer Geschwindigkeit von v1 =120km/h von hinten auf ein in gleicher Richtung fahrendes Auto von m2 =1000kg und einer Geschwindigkeit von v2 =80km/h. Wie groß ist die gemeinsame Geschwindigkeit unmittelbar nach dem Aufprall?
Ansatz: m1·v1 + m2·v2 = (m1 + m2)·v => v = (m1·v1 + m2·v2) : (m1 + m2)
v = (1200kg · 120 km/h + 1000kg · 80 km/h) : (2200kg) = 102 km/h
Der elastische Stoß kann verwendet werden, wenn die Kugeln sich beim Stoß nicht verformen, weswegen auch keine Energie in Wärme oder Verformungsenergie umgewandelt wird. Sowohl der elastische als auch der unelastische Stoß sind zwei idealisierte Modellvorstellungen, die in der Realität so nicht vorkommen. Deswegen finden sich in der Aufgabenstellung immer Hinweise, um welche Stoßart es sich handelt, Hinweise sind dabei z.B.
-> Der Stoß wird als elastisch, gerade und zentral angegeben.
-> Gemeinsame Geschwindigkeit nach dem Aufprall -> unelastischer Stoß
Typische Fälle:
Anmerkungen
Bessonderer Dank für die Anmerkungen gilt: Dr. G. von Häfen (Berlin)
Ein elastischer Stoß ist ein Phänomen, bei dem sich zwei Körper nach der Kollision voneinander entfernen. Bei einer solchen Kollision bleibt die gesamte kinetische Energie und auch der Gesamtimpuls der Körpersysteme erhalten.
Beim unelastischen Stoß bleibt nur der Gesamtimpuls, nicht jedoch die kinetische Energie erhalten. Die Körper können bei diesem Stoß zusammenkleben und sich danach gemeinsam bewegen.
Der Hauptunterschied zwischen einem elastischen Stoß und einem unelastischen Stoß besteht darin, dass bei einem elastischen Stoß die kinetische Energie erhalten bleibt, während sie beim unelastischen Stoß teilweise in andere Energieformen, z.B. Wärme, umgewandelt wird.
Beim elastischen Stoß lautet der Erhaltungssatz: Die Summe der kinetischen Energie und der Gesamtimpuls vor dem Stoß ist gleich der Summe nach dem Stoß.
Beim unelastischen Stoß lautet der Erhaltungssatz: Der Gesamtimpuls vor dem Stoß ist gleich dem Gesamtimpuls nach dem Stoß. Die kinetische Energie wird dabei nicht komplett erhalten.
Reibung und Wärme sind resultierende Faktoren, die typischerweise mit dem unelastischen Stoß verbunden sind, da hier kinetische Energie in andere Energieformen umgewandelt wird.
Zwei Billardkugeln, die aufeinandertreffen, stellen ein Beispiel für einen fast elastischen Stoß dar, da fast die gesamte kinetische Energie erhalten bleibt und wir nur eine minimale Wärmeentwicklung haben.
Eine Kugel, die in eine Sandsäule einschlägt, ist ein Beispiel für einen unelastischen Stoß, da sie im Sand steckenbleibt und ein großer Anteil der kinetischen Energie in andere Energieformen umgewandelt wird.
Bei einer vollkommen unelastischen Kollision bleibt nur der Gesamtimpuls erhalten. Die kinetische Energie wird allerdings nicht erhalten, sondern in andere Energieformen, wie z.B. Wärme, umgewandelt.
Bei einer elastischen Kollision ändern die Körper nach dem Stoß ihre Geschwindigkeiten und Beschleunigungen, um die Erhaltung der Gesamtenergie zu gewährleisten. Sie bewegen sich nach der Kollision voneinander weg.