Bei der betrieblichen Krankenversicherung handelt es sich um eine Zusatzversicherung. Sie wird ergänzend zur GVK von Arbeitgebern oder Arbeitnehmern abgeschlossen. So ist es möglich, dass Mitarbeiter ein umfassenderes Leistungsspektrum in Anspruch nehmen können. Eine bKV bietet also nicht nur umfassenden Versicherungsschutz, sondern kann auch zur Mitarbeiterbindung eingesetzt werden.
Anders als die gesetzliche Krankenversicherung muss die betriebliche Krankenversicherung nicht zwingend abgeschlossen werden. Hierbei handelt es sich um eine Freiwilligenleistung der Unternehmen. Über die bKV wird Mitarbeitern sozusagen die Wertschätzung in Form einer Versicherungsleistung ausgedrückt. Denn durch den Abschluss der bKV für Mitarbeiter erhalten diese einen Zugang zur Gesundheitsversorgung als Privatpatienten. Die betriebliche Krankenversicherung schließt diverse Lücken der GKV und ermöglicht unter anderem kostenlose Vorsorgeuntersuchungen sowie diverse zahnärztliche Leistungen und Naturheilverfahren. Dabei kann nicht nur der Mitarbeiter selbst von der Versicherung profitieren. Auch Familienmitglieder können zum selben Tarif mitversichert werden. Diese Kosten trägt in der Regel aber nicht der Arbeitgeber.
Eine bewusste Lebensweise rückt bei immer mehr Menschen weiter in den Fokus. Daher richten auch immer mehr Unternehmen ihre Vorteile rund um die Gesundheit im Alltag aus. Neben Vergünstigungen für den Besuch im Fitnessstudio kann auch die bKV als solches Mitarbeiter-Goodie angeboten werden. Dadurch können sich Betriebe durchaus einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Zusätzliche kostenlose Gesundheitsleistungen können nämlich sowohl für die Mitarbeitergewinnung als auch für die Bindung von bestehendem Personal beworben werden. Zudem ist die bKV in Unternehmen schnell auszurollen. Es müssen keine langwierigen Verhandlungen mit anderen Unternehmen geführt werden, um bessere Konditionen für Mitarbeiter auszuhandeln.
Zwischen der GKV und der bKV gibt es natürlich einige Unterschiede. Die GKV deckt dabei die wichtigsten Leistungen ab und sorgt für ein funktionierendes Gesundheitssystem in Deutschland. Die bKV hingegen deckt weitere Leistungen, die aber ebenfalls hohe Kosten verursachen können. In den meisten Fällen sind diese Leistungen nicht zwingend notwendig. Vor allem Vorsorgeleistungen und Schutzimpfungen sind für die Erhaltung der eigenen Gesundheit aber durchaus wichtig. Die bKV übernimmt hier einen Großteil der Kosten der Arbeitnehmer. Auch alternative Behandlungen beim Heilpraktiker können in Anspruch genommen werden. Das Spektrum hierbei ist also breit und kann auch Reisekrankenversicherungen und Krankentagegeld inkludieren. Dabei stellt sich vor allem für Unternehmen die Frage, welche Leistungen für das Personal eventuell sinnvoll sind. Wird über die bKV nämlich das gesamte Leistungsspektrum abgebildet, kann dies schnell sehr teuer werden. Wenn ein Unternehmen etwa Nahrungsergänzungsmittel anbietet, ist vielleicht das Interesse an Naturheilkunde besonders groß. Wer seine Vertriebler auch nach Südostasien, Afrika oder Südamerika schickt, kann hingegen mit einer Reisekrankenversicherung punkten.
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