In der Regel lässt sich eine Biomembran bzw. dessen Aufbau erst mit Hilfe eines Elektronenmikroskops erkennen. Dabei stellt man fest, dass eine solche Membran aus drei Schichten besteht. Alle Membranen weisen diese Struktur auf, wobei man zwei Begriffe unterscheiden muss: “Biomembran” und “Zellmembran”. Eine Zellmembran ist die Membran, die das Cytoplasma gegenüber der äußeren Umwelt abgrenzt. Der Begriff “Biomembran” meint die Membran einer biologischen Zelle (der Begriff “Membran” bezeichnet eine einzelen Membran = Elementarmembran).
Jede Elementarmembran bzw. Membran besteht überwiegend aus Lipidmolekülen. Bei diesen Lipidmolekülen handelt es sich hauptsächlich um Phospholipide wie beispielsweise Lecithin.
Wie beschrieben werden die Membranen bevorzugt von Lipidmolekülen aufgebaut. Bei den Lipidmolekülen handelt es sich um Phospholipide. Das Besondere an diesen Molekülen ist, dass sie einen hydrophilen und einen wasserabstoßenden, hydrophoben
Bereich aufweisen.
Die Fettsäuren in den Phospholipiden bilden den hydrophoben Bereich (organisches Kohlenwasserstoffgerüst). Die Phosphatgruppe der Membranlipide bildet den hydrophilen Bereich. Daher lagern sich Phospholipide in Molekülverbänden in Schichten zusammen. Die hydrophoben Enden der Lipide ordnen sich in einer “Mittelschicht” an. Der hydrophile Bereich orientiert sich zu dem Cytoplasma hin bzw. zur Umgebung der Zelle (wässrige Phasen), während der hydrophobe Bereich ist zur Membranmitte orientiert.
Daher sind in Biomembranen die Phospholipide in einer Doppelschicht angeordnet. Dabei sind die hydrophilen Bereiche nach außen gerichtet, zur
wässrigen Umgebung ausgerichtet. Die hydrophoben Bereiche der Phospholipide sind nach innen gerichtet. Diese Lipiddoppelschicht bildet die Grundstruktur jeder Membran.
Die Membran ist aber nicht nur von Phospholipidmolekülen aufgebaut, sondern auch durch sogenannte globuläre Proteinmoleküle. Diese Proteinmoleküle sind unregelmäßig in der Membran eingebaut bzw. auf der Membran verteilt. Daher ist eine Membran auch unterschiedlich strukturiert und einem ständigen Wandel unterzogen. Aufgrund von Molekülbewegungen können einzelne Moleküle in der Lipidschicht wandern, so dass Formänderungen der Lipiddoppelschicht jederzeit möglich sind. Die Proteine in der Lipidschicht kann man sich vereinfacht vorstellen wie Eisberge auf dem Wasser. Daher wird dies auch als “fluid-mosaic”-Modell bezeichnet. Modellvorstellungen, wie diese Proteine in der Lipidschicht ausgerichtet sind, haben sich im Laufe der Zeit gewandelt:
Wandel des Lipiddoppelschichtmodells:
Die grundlegende Funktion der Zellmembran besteht darin, die Zelle abzugrenzen und ihr eine Struktur zu geben. Sie bildet eine Barriere zwischen dem Innenraum der Zelle und der Außenwelt, reguliert den Ein- und Ausgang von Substanzen und ermöglicht die Kommunikation mit anderen Zellen.
Die Zellmembran besteht hauptsächlich aus Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten.
Unter einer semi-permeablen Membran versteht man eine Membran, die ausgewählte Stoffe passieren lässt, andere jedoch nicht. In Bezug auf Osmose erlaubt diese selektive Permeabilität das Passive Durchtreten von Wasser durch die Membran, wobei gelöste Stoffe zurückgehalten werden.
Das Fluid-Mosaik-Modell ist eine Theorie, die die Zellmembran als flexiblen und dynamischen Teil der Zelle beschreibt, in welchem Proteine eingebettet sind und sich in der Lipid-Doppelschicht bewegen können.
Integrale Proteine sind Proteine, die direkt in die Lipid-Doppelschicht eingebettet sind. Periphere Proteine sind auf der Innenseite oder Außenseite der Membran angeordnet und sind nicht in die Lipid-Doppelschicht eingebettet.
Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil der Zellmembran und trägt zur Stabilisierung und Flexibilität der Zellmembran bei. Es verhindert, dass die Fettsäureketten zu nahe zusammenkommen und die Zellmembran versteifen.
Ein Transportprotein ist ein Protein, das spezifische Moleküle aktiv oder passiv über eine Membran transportiert. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der selektiven Durchlässigkeit der Zellmembran.
Glykoproteine und Glykolipide sind Moleküle, die Kohlenhydraten und Proteinen oder Lipiden verbunden sind. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Zell-Zell-Erkennung und dem zellulären Anhaften.
Der aktive Transport durch die Zellmembran ist ein Prozess, bei dem Moleküle gegen ihren Konzentrationsgradienten transportiert werden, was Energie erfordert. Dies geschieht in der Regel durch einen Prozess, der als “Pumpen” bezeichnet wird und durch Transportproteine vermittelt wird.
Endocytose ist ein Prozess, bei dem die Zelle Material aufnimmt, indem sie die Zellmembran einbuchtet und spezielle Lipide und Proteine verwendet, um ein Vesikel zu bilden. Exocytose ist der umgekehrte Prozess, bei dem die Zelle Material abgibt, indem sie die Zellmembran ausstülpt und Vesikel ausstößt.