Bei der Bildung der Plusquamperfekt-Formen eines Verbs muss ebenfalls zwischen stark und schwach gebeugten Verben unterschieden werden. Das Plusquamperfekt der schwachen Verben wird aus dem Stamm des Verbs gebildet. Vor den Stamm des Verbs wird das Präfix ge- und nach dem Stamm das Suffix -t angefügt. Bei den unregelmäßigen Verben tritt eine Änderung des Stammvokales ein und in der Regel mit dem Präfix ge- und dem Suffix -en versehen. Zusätzlich wird die Präteritumform von sein oder haben (in der jeweils richtigen Personenform) bei der Bildung des Plusquamperfekts benötigt.
Wie bereits erwähnt wird das Plusquamperfekt aus der Präteritumform von “sein” oder “haben” und dem sog. Partizip II gebilet. Die Partizip-II-Form eines regelmäßigen Verbs wird durch das Präfix ge-, der Stammform und dem Suffix -t gebildet (z.B. ge- lern -t). Oft stellt sich die Frage, wann man die finite Form von “sein” oder “haben” verwendet. Hier gilt eine Richtlinie: Bei Verben der Bewegung wird die Perfektform normalerweise mit der finiten Form von “sein” gebildet, alle anderen Verben werden mit “haben” gebildet.
Bildung der Präteritumformen von haben und sein:
sein | haben | ||
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Beispiel:
Infinitiv (lernen) -> Verbstamm (lern) -> Präfix + Suffix an den Verbstamm (gelernt) -> bei “lernen” handelt es sich um keine Bewegung, also benötigt man die entsprechende Präteritumform von “haben” -> 1. Person Plusqamperfekt (ich hatte gelernt).
Das Plusquamperfekt, auch Vorvergangenheit genannt, ist eine Zeitform der Vergangenheit. Es wird verwendet, um Ereignisse zu beschreiben, die vor einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit stattgefunden haben.
Die Plusquamperfektform bildet man im Deutschen mit dem Präteritum von “haben” oder “sein” und dem Partizip II des jeweiligen Verbs.
Man benutzt “haben” für die meisten Verben und für Reflexivverben. “Sein” verwendet man für Verben der Bewegung und Verben, die einen Zustandswechsel anzeigen sowie für das Verb “sein” selbst.
Ein Beispiel ist das Verb “spielen”. Die Plusquamperfektform lautet: Wir hatten gespielt.
Ein Beispiel hierfür ist das Verb “gehen”. Die Plusquamperfektform ist: Sie war gegangen.
Für reguläre Verben wird das Partizip II durch Hinzufügen von -t zum Wortstamm gebildet, nachdem das -en des Infinitivs entfernt wurde, zudem wird das Präfix ge- hinzugefügt, wenn das Verb nicht trennbar ist.
Für unregelmäßige Verben muss man sich die bestimmte Form oft merken, da sie nicht immer gleich gebildet wird. Sie endet jedoch meist mit -en oder -t.
Der Plusquamperfekt von “lesen” ist hatte gelesen.
Ein reflexives Verb, wie z.B. “sich freuen”, wird im Plusquamperfekt folgendermaßen gebildet: Er hatte sich gefreut.
Das Modalverb “wollen” im Plusquamperfekt wird folgendermaßen gebildet: Ich hatte gewollt.