Gerade die Verwendung von zusammengesetzten Sätzen ist typisch für die deutsche Sprache. Diese zusammengesetzten Sätze (Satzgefüge) bestehen aus mindestens einem Hauptsatz und einem oder mehreren Nebensätzen.
Das wichtigste Kriterium ist, dass Nebensätze inhaltlich unvollständige Sätze sind einen Hauptsatz ergänzen, weswegen sie in der Regel nicht allein stehen (also ohne Hauptsatz). Aus grammatikalischer Sicht sind Nebensätze aber vollständige Sätze, d. h. sie verfügen immer über ein Subjekt und ein Verb (Anmerkung: auch wenn das Subjekt im Haupt- und Nebensatz gleich ist, muss es im Nebensatz wiederholt werden).
Einen Nebensatz erkennt man in der Regel immer daran, dass ein Nebensatz immer durch eine unterordnende Konjunktion oder ein Pronomen eingeleitet wird. Zudem findet man in der Regel in einem Nebensatz das Prädikat am Satzende und das Subjekt steht meistens hinter der Konjunktion.
Nebensätze kann man nach verschiedenen Kriterien einteilen, die wichtigsten sind:
1. Einteilung anhand der Stellung im Satzgefüge
2. Einteilung anhand der Art ihrer Verbindung mit dem Hauptsatz
3. Einteilung anhand ihrem Abhängigkeitsgrad
4. Einteilung anhand ihrer syntaktischen Funktion
Nach der Stellung von Nebensätzen im Satzgefüge unterscheidet drei Arten von Nebensätzen (diese Einteilung wird kaum verwendet).
Nach der Art, wie ein Nebensatz mit dem Hauptsatz verbunden ist, unterscheidet man
Dies ist das am häufigsten verwendete Einteilungskriterium. Hierbei unterteilt man Nebensätze in:
Dazu in einem anderen Blog …
Generell unterscheidet man zwischen Konjunktionalsätzen, Relativsätzen, Interrogativsätzen und Indirekten Fragesätzen.
Konjunktionalsätze sind durch eine unterordnende Konjunktion mit dem Hauptsatz verbunden. Es gibt dabei Kausalsätze (Grund), Konditionalsätze (Bedingung), Konzessivsätze (Einräumung), Finalsätze (Zweck) und Temporalsätze (Zeit).
Ein Relativsatz ist ein Attributsatz, der mittels eines Relativpronomens oder einer Relativadverb an ein Nomen oder ein Pronomen im Hauptsatz anknüpft.
Interrogativsätze sind Fragesätze. Sie stellen direkte oder indirekte Fragen und beginnen meist mit einem Interrogativpronomen oder Interrogativadverb.
Indirekte Fragesätze sind eine Unterart der Interrogativsätze. Sie werden eingeleitet durch eine Frageeinleitung wie “Ich frage mich, ob…” oder “Wir möchten wissen, ob…” usw.
Ein Kausalsatz gibt den Grund für eine Handlung oder einen Sachverhalt an. Er wird durch Konjunktionen wie “weil”, “da”, “denn” eingeleitet.
Temporalsätze beziehen sich auf die Zeit, zu der etwas geschieht, während Finalsätze den Zweck oder das Ziel einer Handlung angeben.
Konzessivsätze räumen eine Einschränkung oder ein Entgegenkommen ein (meist eingeleitet durch “obwohl” oder “trotzdem”), während Konditionalsätze eine Bedingung darstellen (oft eingeleitet durch “wenn”, “falls”).
(“Dass” und “ob” werden in Nebensätzen verwendet, um eine Behauptung bzw. eine Frage zu signalisieren. “Dass” leitet einen Inhaltssatz ein, während “ob” vor indirekten Fragesätzen steht.
Ein Nebensatz ist von einem Hauptsatz abhängig und kann nicht alleine stehen. Im Gegensatz dazu ist ein Hauptsatz selbstständig und kann alleine als Satz stehen.