In der Mechanik ist es Ziel, neben den Kräften in einem System auch die Bewegungen von Körpern zu beschreiben, da die Bewegungen meist auch mit Kräften zu tun haben. Neben der Bewegung auf einer horizontalen Oberfläche gibt es noch eine Bewegung, die gegen eine horizontale Oberfläche geneigt ist (umgangssprachlich also eine schiefe Ebene).
Der Unterschied zwischen einer gradlinigen Bewegung und einer Bewegung auf einer “schiefen” Oberfläche ist der, dass die Gewichtskraft nicht senkrecht auf die Oberfläche “wirkt”. Ein Teil der Gewichtskraft FG drückt den Körper auf die Oberfläche (sog. Normalkraft FN) und der andere Teil der Gewichtskraft beschleunigt den Körper parallel zur Oberfläche (Hangabtriebskraft FH). Beide Kräfte lassen sich einfach berechnen, da gilt: Gewichtskraft = Hangabtriebskraft + Normalkraft. Außerdem gilt: FN = FG· cos(a) und FH = FG·sin (a )
Eine schiefe Ebene ist eine Fläche, die nicht horizontal ausgerichtet ist. Sie wird oft in der Physik verwendet, um die Auswirkungen der Schwerkraft und der Reibung auf ein Objekt zu untersuchen.
Die Schwerkraft wirkt auf ein Objekt auf einer schiefen Ebene sowohl senkrecht zur Ebene (um das Objekt auf die Ebene zu drücken), als auch parallel zur Ebene (um das Objekt entlang der Ebene nach unten zu ziehen).
Die Reibung auf einer schiefen Ebene ist eine Kraft, die entgegen der Bewegungsrichtung des Objekts wirkt und deren Stärke von der Beschaffenheit der Oberfläche und der Gewichtskraft des Objekts abhängt.
Die Gewichtskomponente, die parallel zur schiefen Ebene wirkt, berechnet man mit der Formel: Gewichtskraft x Sinus des Neigungswinkels der Ebene.
Wenn die Reibungskraft größer ist als die parallel zur Ebene wirkende Gewichtskraft, bleibt das Objekt in Ruhe. Es bewegt sich nicht entlang der schiefen Ebene.
Wenn die Reibung ignoriert wird, bewegt sich ein Objekt auf einer schiefen Ebene nur auf Grund der Gewichtskraft, die parallel zur Ebene wirkt. Es beschleunigt entlang der Ebene.
Der Neigungswinkel einer schiefen Ebene ist der Winkel, den die Ebene mit der Horizontalen bildet. Er bestimmt, wie stark die Schwerkraft das Objekt entlang der Ebene zieht.
Eine Massenerhöhung eines Objekts erhöht dessen Gewichtskraft und damit auch die Reibung. Dies kann dazu führen, dass das Objekt langsamer die schräge Ebene hinunterbewegt oder sogar stehen bleibt, falls die Reibung groß genug ist.
Eine Zunahme des Neigungswinkels erhöht die Komponente der Gewichtskraft, die parallel zur Ebene wirkt und beschleunigt die Bewegung des Objekts entlang der Ebene.
Die Normalenkraft wirkt senkrecht zur schiefen Ebene und hält das Objekt auf der Ebene. Sie ist gleich dem Produkt aus der Masse des Objekts und der Beschleunigung durch die Schwerkraft, multipliziert mit dem Cosinus des Neigungswinkels der Ebene.