In der Mechanik ist es Ziel, neben den Kräften in einem System auch die Bewegungen von Körpern zu beschreiben. Jeder Körper verfügt über ein bestimmtes Volumen, über das sich die “Masse” des Körpers verteilt. Um nun Bewegungen eines Körpers besser zu beschreiben, hat man den Massenpunkt eingeführt. Damit “einfache” Bewegungen leicht vorstellbar und berechenbar sind, idealisiert man jeden Körper bzw. Masse in einem Massenpunkt. In dem Massenpunkt ist die gesamte Masse des Körpers konzentriert. Als Massenpunkt eines Körpers wählt man daher den Massenmittelpunkt des Körpers (auch als Schwerpunkt des Körpers bezeichnet).
Sieht man sich die einfachste Bewegung, die Translation (geradlinige Bewegung im Raum), an, so erkennt man, dass eine Translation eine Bewegung eines Körpers ist, bei der sich alle Punkte des bewegten Körpers in dieselbe Richtung bewegen (parallel zueinander).
Der Massenpunkt wird für einfache Bewegungen eines Körpers verwendet, wenn nur Masse und Ort/Geschwindigkeit beschrieben sollen. In diesem Zusammenhang ist die Gestalt von keinem Interesse und wird so vernachlässigt. Diese Definition des Massenpunktes führt daher auch zu Einschränkungen. So dürfen Körper nicht als Massenpunkt “vereinfacht” werden, wenn der Körper sich während der Bewegung verformt, so dass sich beispielsweise der Schwerpunkt verschiebt.
Beispiel:
Ein Körper im freien Fall. Bei diesem physikalischen Vorgang spielt die Ausdehnung bzw. Gestalt des Körpers keine Rolle. Der Körper verhält sich wie ein Massenpunkt. Die Reduzierung eines Körper(volumens) auf einen Massenpunkt ist nur bei der Betrachtung von Bewegungen “erlaubt”. Bei allen anderen “Vorgängen” spielt die Gestalt eines Körpers oft eine entscheidende Rolle
Ein Massenpunkt ist eine ideale Annahme in der Physik, in welcher die gesamte Masse eines Körpers an einem einzigen Punkt konzentriert wird. Er wird vorrangig für Vereinfachungen in Berechnungen angewandt vor allem dann, wenn die genauen Abmessungen des Körpers für den betrachteten Vorgang unwichtig sind.
Das Massenpunktmodell wird herangezogen, wenn die Größe und Form des Körpers für die Berechnung irrelevant sind und nur die Masse und deren Bewegung von Bedeutung sind. Es wird oft in der Mechanik zur Berechnung von Bewegungsabläufen verwendet.
Der Vorteil des Massenpunktmodells liegt in der drastischen Vereinfachung der Berechnungen. Durch die Annahme, dass die gesamte Masse an einem Punkt konzentriert ist, können komplexe geometrische und algebraische Aspekte ignoriert werden.
Der Nachteil des Massenpunktmodells liegt in der reduzierten Realitätsnähe. Da reale Körper niemals punktförmig sind, kann das Modell nur unter bestimmten Bedingungen angenommen werden, was zu Ungenauigkeiten führen kann.
Die Position eines Massenpunkts wird durch seinen Ortsvektor in einem Koordinatensystem beschrieben. Dieser gibt den Abstand und die Richtung des Punktes vom Ursprung des Koordinatensystems an.
Ein Massenpunkt nimmt in der Raumvorstellung keinen Raum ein und wird mathematisch durch einen Punkt repräsentiert. Im Gegensatz dazu hat ein ausgedehnter Körper eine räumliche Ausdehnung und kann nicht auf einen einzigen Punkt reduziert werden.
Die Geschwindigkeit eines Massenpunkts ist der Quotient aus Weg und Zeit und gibt an, wie schnell sich der Massenpunkt ändert. In Vektorform entspricht die Geschwindigkeit dem Ableiten des Ortsvektors nach der Zeit.
Die Beschleunigung eines Massenpunkts wird definiert durch die Änderungsrate der Geschwindigkeit pro Zeiteinheit. In Vektorform entspricht dies dem Ableiten des Geschwindigkeitsvektors nach der Zeit.
Ja, Massenpunkte merken Kräfte. Die wirkende Kraft wird durch das Zweite Newton’sche Gesetz (F = m*a) bestimmt, wobei F die Kraft, m die Masse des Punktes und a seine Beschleunigung ist.
Nein, ein Massenpunkt kann weder seine Form noch seine Größe ändern. Da er ideell als punktförmig angenommen wird, besitzt er keine Ausdehnung oder Form, die verändert werden könnte.