2. Mendelsche Regel

Die mendelschen Regeln beschäftigen sich mit dem Vererbungsvorgang bei Merkmalen, deren Ausprägung von nur einem Gen bestimmt wird und gelten nur für diploide Organismen mit haploiden Keimzellen (von beiden Eltern je ein Chromosomensatz).

Mendelsche Gesetze

Spaltungsgesetz, 2. Mendelsche Regel:

Um die 2. Mendelsche Regel zu verstehen bzw. Anzuwenden, solle noch einmal die 1. Mendelsche Regel wiederholt werden. Bei der 1. Mendelschen Regel wird die Vererbung von Eltern auf die Kinder untersucht (F1-Generation).

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
Bei einem dominant-rezessivem Erbgang setzt sich ein Merkmal durch.
Beim intermediären Erbgang setzt sich kein Merkmal durch.

Die 2. Mendelsche Regel befasst sich mit der F2-Generation, den Kindern der F1-Generation bzw Enkel der Eltern. Dazu wird die F1-Generation gekreuzt.

Auch bei dieser Regel gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Dominant-rezessivem Erbgang: Bei dieser Art des Erbganges ist ein Viertel der F2-Individuen reinerbig mit zwei rezessiven Erbanlagen und zeigen eine entsprechende Merkmalsausprägung. Die anderen drei Viertel der F2– Generation weisen eine Ausprägung wie reinerbige Individuen mit zwei dominanten Erbanlagen. Diese drei Viertel setzen sich zusammen aus reinerbigen (ein Viertel) und mischerbigen (zwei Viertel) Individuen.
Dominant-rezessivem Erbgang

Dominant-rezessivem Erbgang

Beispiel: Die F1-Generation weisen bei Blüten die Erbinformationen für weiß und rot auf. Nun kann die Erbinformation rot-rot vererbt werden, daraus entsteht eine rote Blüte (da rot als dominant angenommen wird). Es kann rot-weiß vererbt werden, dabei entsteht auch rot. Wird hingegen die Erbinfomation weiß-weiß vererbt, entsteht eine weiße Blüte.

  • Intermediäre Vererbung: Die F1-Generation weisen Erbinformationen für weiße und rote Blüten auf. Die F2-Generation kann dann eine weiße, rote oder rosa (Mischfarbe aus rot und weiß) Blüte haben, da hier weder rot noch weiß als dominant angesehen werden. Bei der Vererbung von der F1 auf F2-Generation gibt es folgende Möglichkeiten:

Die F2-Generation erhält von der F1-Generartion (von beiden Eltern) die Erbinformation “rot”, dann hat auch der Nachkomme eine rote Blüte. Andererseits kann die Erbinformation rot und weiß vererbt werden, bei diesem intermediären Erbgang entsteht dann eine Mischungsfarbe aus rot und weiß (rosa). Zuletzt gibt es noch die Möglichkeit, dass zweimal die Erbinformation weiß vererbt wird, dann entsteht auch ein Nachkomme mit weißer Blüte.

Intermediäre Vererbung

Intermediäre Vererbung


2. Mendelsche Regel – Testfragen/-aufgaben

1. Was ist die 2. Mendelsche Regel auch bekannt als?

Die 2. Mendelsche Regel ist auch bekannt als das Gesetz der unabhängigen Assortierung oder die Regel der unabhängigen Sortierung.

2. Was besagt die 2. Mendelsche Regel?

Die 2. Mendelsche Regel besagt, dass die Vererbung eines Merkmales unabhängig von der Vererbung eines anderen Merkmales ist, sofern die Gene auf verschiedenen Chromosomen lokalisiert sind.

3. Welche Rolle spielen Gene und Chromosomen in Bezug auf die 2. Mendelsche Regel?

Die Gene für unterschiedliche Merkmale sind auf verschiedenen Chromosomen lokalisiert und sortieren sich unabhängig während der Meiose, was die Basis für die 2. Mendelsche Regel bildet.

4. In welcher Phase der Meiose wird die 2. Mendelsche Regel deutlich?

Die 2. Mendelsche Regel wird vor allem während der metaphase I der Meiose deutlich, wenn tetrade Chromosomen zufällig ausgerichtet sind.

5. Wie beeinflusst die 2. Mendelsche Regel die genetische Vielfalt?

Die zufällige Verteilung der Chromosomen gemäß der 2. Mendelschen Regel führt zu einer hohen genetischen Vielfalt innerhalb einer Art.

6. Was passiert, wenn die 2. Mendelsche Regel nicht gilt?

Wenn die 2. Mendelsche Regel nicht gilt, liegt eine sogenannte Kopplung vor. Die betroffenen Gene liegen in diesen Fällen so nah beieinander auf demselben Chromosom, dass sie meistens zusammen vererbt werden.

7. Warum ist die 2. Mendelsche Regel wichtig für die Evolution?

Die 2. Mendelsche Regel trägt zur Evolution bei, da sie die genetische Rekombination fördert, die Variation innerhalb einer Spezies erzeugt.

8. Kann die 2. Mendelsche Regel bei verknüpften Genen angewendet werden?

Die 2. Mendelsche Regel kann nicht bei verknüpften Genen angewendet werden, da verknüpfte Gene nicht unabhängig voneinander sortiert werden.

9. Wie verhält sich die 2. Mendelsche Regel in Bezug auf Multiple Allele?

Die 2. Mendelsche Regel gilt auch für multiple Allele, solange diese auf verschiedenen Chromosomen lokalisiert sind.

10. Wie verhält sich die 2. Mendelsche Regel in Bezug auf die Geschlechtsvererbung?

Die 2. Mendelsche Regel gilt nicht für die Geschlechtsvererbung da diese gene auf demselben Chromosom liegen, das die Geschlechtsbestimmung steuert und daher gekoppelt sind.

Autor: , Letzte Aktualisierung: 15. April 2024