Wie bereits auf Lernort-mint erwähnt, besteht zwischen zwei Ladungen Q1 und Q2 (felderzeugende Ladungen) immer ein E-Feld. Allgemein definiert ist ein E-Feld derjenige Bereich (zwischen Q1 und Q2) , in dem auf ein elektrisch geladenes Teilchen mit der Ladung q eine Kraft (die Kraft auf die Ladung q wirkt tangential zu den Feldlinien) ausgeübt wird, die durch Anziehungs- oder Abstoßungskräfte der felderzeugenden Ladungen herrühren. Aufgrund dieses E-Feldes führt nun die Ladung q Bewegungen innerhalb des Feldes aus. Im folgenden Kapitel soll nun kurz beschrieben werden, wie sich die Teilchen im E-Feld bewegen können.
Wie bereits erwähnt, erfährt ein geladenes Teilchen im E-Feld eine Kraft, die von seiner Ladung abhängt. Ein solches E-Feld lässt sich z.B. durch einen Kondensator realisieren. Bewegt sich nun ein geladenes Teilchen zwischen zwei Kondensatorplatten, zwischen denen eine Spannung U anliegt (und dadurch eine Platte positiv und die andere negativ aufgeladen wird), durch, so wirkt auf das Teilchen einen E-Feld, von dem es abgelenkt wird (das Teilchen wird zu einer Kondensatorplatte abgelegt).
Herleitung der Formel:
Das Teilchen bewegt sich mit einer anfänglichen Bewegung v0 (im E-Feld) zwischen beiden Kondensatorplatten. Durch das E-Feld wird das Teilchen zu einer Platte abgelenkt (positiv geladene Teilchen werden in Richtung der negativ geladenen Platte abgelenkt und entsprechend negativ geladene Teilchen entsprechend andersrum). Durch diese Ablenkung erfährt das Teilchen eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung v1 (abhängig von der Ladung q und der Masse m des Teilchens), neben seiner anfänglichen Bewegung v0.
Für die Herleitung der Formel verwendet man folgendes Basiswissen:
Setzt man dies alles ein, so erhält man für die Ablenkung des Teilchens im E-Feld eines Kondensators folgende Formel (x-Richtung: ursprüngliche Richtung des Teilchens. y-Richtung: Ablenkung zu einer Platte)
Im Kondensator wurde das Teilchen (zu einer Kondensatorplatte hin abgelenkt (während der gesamten Länge l des Kondensators, wobei das Teilchen nicht nur abgelenkt wurde, sondern sich auch dessen Geschwindigkeit verändert hat. Verlässt das Teilchen nun den Kondensator, so setzt das Teilchen seine Bewegung aus zwei gleichförmigen Bewegungen zusammen, da nun keine beschleunigenden Kräfte (des E-Felds im Kondensator) mehr auf das Teilchen wirken. Da für Bewegungen das Superpositionsprinzip gilt, ergibt sich dadurch eine Gesamtgeschwindigkeit vges ist die Wurzel aus (v0)² + (v1)².
Den Winkel zwischen der neuen Flugbahn (mit der Geschwindigkeit vges) und der alten Flugbahn (ohne Ablenkung im Kondensator, mit der Geschwindigkeit v0) erhält man durch Umformung der obigen Gleichung:
Ein geladenes Teilchen wird aber nicht nur im E-Feld eines Kondensators abgelenkt, sondern kann auch mit einem E-Feld beschleunigt werden. Dazu wird in eines der Kondensatorplatten ein Loch “gebaut”. Das Teilchen wird dadurch zur gegenüberliegenden Platte gebracht und diese Platte wird dadurch mit der gleichen Ladung wie das Teilchen geladen, während die Kondensatorplatte mit Loch entsprechend dem Gegenteil des Teilchens als Ladung erhält.
Dadurch wird das Teilchen von der Platte ohne Loch abgestoßen (gleiche Ladung) und von der Platte mit dem Loch angezogen (unterschiedliche Ladung). Da das Teilchen sich dabei von der einen Platte zur anderen Platte bewegt (durch den kompletten Kondensator), nimmt das Teilchen die Energie W = U·q auf und kann vollständig in Bewegungsenergie umgewandelt werden. Somit ergibt sich für das Teilchen die Geschwindigkeit:
Ein elektrisches Feld wird durch die Wirkung von elektrischen Ladungen erzeugt. Es wird definiert als die elektrostatische Kraft pro Ladungseinheit und seine Einheit ist Newton pro Coulomb (N/C) oder Volt pro Meter (V/m).
Ein geladenes Teilchen wird in einem elektrischen Feld beschleunigt, wenn die Feldstärke und die Richtung der Kraft, die auf das Teilchen wirkt, mit der Richtung der Bewegung des Teilchens übereinstimmen.
Ein Teilchen wird abgelenkt, wenn die Richtung der Kraft, die auf das Teilchen wirkt, nicht mit der Bewegungsrichtung des Teilchens übereinstimmt. Dadurch ändert das Teilchen seine Richtung.
Ein positiv geladenes Teilchen wird in Richtung des elektrischen Feldes abgelenkt, d.h. es bewegt sich von der negativen zur positiven Feldplatte.
Ein negativ geladenes Teilchen wird gegen die Richtung des elektrischen Felds abgelenkt, d.h. es bewegt sich von der positiven zur negativen Feldplatte.
Ein ungeladenes Teilchen bleibt im elektrischen Feld unbeeinflusst. Es wird weder abgelenkt noch beschleunigt, da es keine Ladung hat, auf die das Feld einwirken könnte.
Die Ablenkung und Beschleunigung von Teilchen in einem E-Feld basieren auf der Coulombschen Gesetz, das die Wechselwirkung zwischen elektrisch geladenen Teilchen beschreibt.
In einem konstanten E-Feld bewegt sich ein geladenes Teilchen entlang einer geraden Linie, während es in einem variablen E-Feld eine gekrümmte Bahn folgen kann.
Die Richtung eines elektrischen Felds geht von der positiv geladenen Platte zur negativ geladenen Platte.
Die Geschwindigkeit des Teilchens hängt von der Feldstärke des elektrischen Felds und der Ladung des Teilchens ab. Sie nimmt zu, wenn das Teilchen in Feldrichtung beschleunigt wird und ab, wenn es gegen die Feldrichtung bewegt wird.