Abschreibung im Unternehmen: Erklärung am Minikran-Beispiel

Abschreibung im Unternehmen

Damit ein Unternehmen seiner Tätigkeit nachgehen und wirtschaftlich handeln kann, braucht es in der Regel einige kostspielige Anschaffungen. Von PCs für das Büro bis hin zu Maschinen und Anlagen werden zahlreiche Gegenstände in das Anlagevermögen des Unternehmens aufgenommen. Die meisten Gebrauchsgegenstände verlieren im Laufe der Zeit und durch die stetige Nutzung an Wert. Um diesen Wertverlust abbilden zu können, wird die Abschreibung genutzt.

Wie funktioniert die Abschreibung?

Die Abschreibung von Vermögensgegenständen kann auf unterschiedliche Wege erfolgen. Gängig ist dabei die planmäßige Abschreibung als sogenannte Absetzungen für Abschreibungen. Bei der Afa wird vorab geschätzt, wie lange der Minikran oder ein anderer Vermögensgegenstand in Betrieb sein wird. Dabei kann ein Unternehmen natürlich nicht selbst bestimmen, wie lange der Laptop für den Mitarbeiter im Home Office abgeschrieben werden kann. Genaue Vorgaben hierzu finden sich in den AfA-Tabellen des Bundesfinanzministeriums. In einigen Fällen kann auch die außerplanmäßige Abschreibung zum Einsatz kommen. Dies ist dann der Fall, wenn der Minikran von einem Gebäude fällt und einen Totalschaden aufweist. Geringwertige Wirtschaftsgüter können auch über die Sammelabschreibung verbucht werden. Dies ist für einen Minikran in der Regel nicht möglich, da die Anschaffungskosten maximal 1.000 Euro betragen dürfen.

Formen der Afa

Als besonders einfach gestaltet sich die lineare Abschreibung. Hierbei wird der Anschaffungspreis durch die Laufzeit dividiert und die Abschreibung gleichmäßig auf die Nutzungsdauer aufgeteilt. Dies bietet sich vor allem für Smartphones, PCs oder andere Anschaffungen für das Büro an. Beträgt der Buchwert 1.000 Euro und die Nutzungsdauer fünf Jahre, werden jedes Jahr 200 Euro abgeschrieben. So bleibt am Ende des fünften Jahres ein Buchwert von 0 Euro.

Vor allem für Maschinen und Anlagen kommt auch häufig die leistungsbezogene Abschreibung zum Einsatz. Wenn Unternehmen einen Minikran kaufen und schwere Lasten heben, wird dieser unterschiedlich oft zum Einsatz kommen.  Die Häufigkeit und Dauer der Einsätze wirkt sich aber maßgeblich auf den Zustand und Wert aus. Somit erfolgt die Abschreibung hier nicht mit fixen Beträgen, sondern anhand von tatsächlichen Betriebsstunden.

Seltener wird die degressive Abschreibung genutzt. Diese wird vor allem dann gewählt, wenn Vermögensgegenstände in den ersten Jahren deutlich mehr an Wert verlieren. Dies ist zum Beispiel bei neuen Fahrzeugen der Fall.

Im Gegensatz zur degressiven Abschreibung steht die progressive Abschreibung. Sie wird eingesetzt, wenn der Wert eines Vermögensgegenstands anfangs deutlich weniger schnell sinkt.

Wie unterscheidet sich die direkte von der indirekten Abschreibung?

Aus buchhalterischer Sicht gibt es zwei Möglichkeiten, um die Abschreibung durchzuführen. In den meisten Fällen wird auf die direkte Abschreibung zurückgegriffen. Hierbei wird die Wertminderung direkt auf das Konto des Minikrans gebucht. Daraus ergibt sich eine Korrektur auf dem Anlagekonto und wird entsprechend auch meist dann eingesetzt, wenn es sich um Anlagevermögen handelt. Bei der indirekten Abschreibung hingegen wird die Wertkorrektur auf einem Passivkonto gebucht. Für eine Übersicht muss das Anlagekonto dann dem Passivkonto gegenübergestellt werden. Diese etwas umständlichere Methode kommt in der Regel ausschließlich beim Umlaufvermögen zum Einsatz.

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Autor: , Letzte Aktualisierung: 25. August 2023