Überall in unserer täglichen Welt umgeben uns Krankheitserreger wie Bakterien und Viren. Diese Krankheitserreger können über die Haut, offene Wunden, Mund, Nase oder durch die Atemwege eindringen. Sind die Bakterien oder Viren erstmal im Körper und vermehren sich, spricht man von einer Infektion.
Bis zu einer Infektion verfügt der Mensch über einige “Abwehrmechanismen”, die beispielsweise ein Eindringen von Krankheitserregern über die Haut eindämmen. Dazu bilden “Drüsen” in der Haut “Schweiß bzw. Talg aus, dass die Haut mit einem Schutzmantel überzieht und so das Eindringen von Krankheitserregern erschwert. Zudem ist dieser Schutzmantel schwach sauer (pH 5,5) und ist daher in der Lage, einige Bakterien bereits hier abzutöten (den Schutzmantel kann man sich daher auch als (schwache) Säure vorstellen).
In einer ähnlichen Weise gibt es auch in Mund und Nase eine Abwehr gegen eindringende Krankheitserreger. Dazu befinden sich in der Nahe und dem Mund Schleimhäute, die Schleim produzieren und so eindringende Krankheitserreger einhüllen.
Nicht immer können eindringende Krankheitserreger durch die Abwehreinrichtungen von Haut, Nase und Mund erfolgreich abgewehrt werden. Sind erst einmal Krankheitserreger (oder auch Fremdkörper) übernimmt das Immunsystem des Menschen die Funktion einer Abwehreinrichtung.
Zum menschlichen Immunsystem gehören neben den weißen Blutzellen im wesentlichen noch die Lymphknoten, die Thymusdrüse und das Knochenmark. Dringen nun Fremdkörper ein, werden diese von den sogenannten Fresszellen “bekämpft”. Bei diesen Zellen, die einen Großteil der Immunreaktionen einleiten, handelt es sich um die weißen Blutzellen, insbesondere die Lymphzellen oder Lymphozyten.
Diese weißen Blutzellen zirkulieren in den Blut- und Lymphgefäßen “ständig” durch den Körper. Diese Zellen können sich wie Amöben fortbewegen und können aufgrund ihrer Größe “Fremdkörper” umhüllen. Befindet sich nun beispielsweise ein Fremdkörper im Gewebe, so kommt es an dieser Gewebestelle zu einer Entzündungsreaktion. Durch die erhöhte Blutzufuhr rötet die Stelle, die anschließend zur Schwellung führt (an der Stelle befindet sich dann auch Lymphflüssigkeit). Da sich in der Lymphflüssigkeit auch Signalstoffe befinden, bekommen die weißen Blutzellen (die Fresszellen) ein Signal, dass die Zellen an die entzündete Stelle “hinzieht”. Anschließend umschließen die weißen Blutzellen den eingedrungenen Fremdkörper.
Unter den Fremdkörpern, die in den Körpern eindringen, befinden sich auch Krankheitserreger wie Bakterien. Diese befallen auch Körperzellen und vermehren sich oftmals rasant. Diese Krankheitserreger werden von den weißen Blutzellen erkannt, umhüllt und auch zerstört. Dennoch vermehren sich einige Krankheitserreger so stark, dass die weißen Blutzellen zur Immunabwehr nicht mehr ausreichen.
Die Abwehr von Krankheitserregern wird in der Biologie als Immunreaktion bezeichnet. Im Rahmen der Schulbiologie unterscheidet man hier drei Phasen: Erkennen des Erregers, Beseitigung des Erregers, Immuntiät durch Wiedererkennung.
Für bestimmte Erreger sind unterschiedliche weiße Blutzellen zur Abwehr “zuständig”. Damit diese sogenannten Plasma- und Killerzellen die Krankheitserreger gezielt angreifen können (siehe nächster Absatz), werden sogenannte Helferzellen benötigt, diese sind für die Übermittlung der Strukturen bzw. Eigenschaften der Krankheitserreger an die Plasmazellen verantwortlich. Haben die Plasmazellen den Krankheitserreger aufgrund dessen Struktur erkannt, kommt es zur gezielten Immunabwehr. Die Plasmazelle produziert Antikörper, die an den Erreger binden und mit diesem verklumpen. Nun beginnt die Aufgabe der sogenannten Fresszellen, die die verklumpten Erreger umhüllen und “zerstören”.
Wie im letzten Satz erwähnt, reichen die Fresszellen (als Teil der weißen Blutzellen) nicht immer aus, um eindringende Fremdkörper erfolgreich abzuwehren. Hierzu hat der Körper eine weitere Möglichkeit zur Immunabwehr. Denn es gibt noch die sogenannten Killerzellen und Plasmazellen. Diese Zelle gehören ebenfalls zur Gruppe der weißen Blutzellen und erkennen und bekämpfen jeweils nur bestimmte Krankheitserreger (daher auch gezielte Immunabwehr). Diese Zellen erkennen den Erreger anhand seiner chemischen Struktur und beginnen dann ihrerseits mit den Abwehrreaktionen
Die Plasmazellen unterschieden sich in ihrer Abwehrreaktion von den sogenannten Fresszellen. Treffen bzw. erkennen Plasmazellen einen Krankheitserreger, bilden die Plasmazellen sogenannte Antikörper aus. Bei den Antikörpern handelt es sich um “Eiweißstoffe”, die sich im Schlüssel-Schloss-Prinzip mit dem Erreger verbinden. Dadurch “verklumpen” Erreger und Antikörper miteinander, so dass der Erreger keine weiteren Körperzellen mehr infizieren kann.
Sind menschliche Körperzellen aber bereits von einem Krankheitserreger infiziert, beginnen die sogenannten Killerzellen mit ihrer Immunabwehr. Denn diese Killerzellen zerstören die durch Krankheitserreger infizierten Zellen. Wie bei den Plasmazellen erkennen die Killerzellen den Krankheitserreger anhand seiner chemischen Struktur und zerstören diesen.