In einigen Kapiteln wurden die Haut und deren Funkionen vorgestellt. Die Haut wird dabei aus verschiedenen Zellen aufgebaut. Durch diesen “Zusammenschluss” entsteht ein Gewebe (da diese Gewebe gleiche Funktion ausübt, spricht man bei der Haut auch von einem Organ). Ein menschlicher Körper besteht auch einer Vielzahl von Zellen, die unterschiedliche Gewebearten bildet.
Um die Vielzahl von Gewebearten beim Menschen einfach einzuordnen, hat man 4 Hauptgewebeklassen eingeführt. Diese vier Gewebeklassen sind: das Epithelgewebe (Deckgewebe), das Binde- und Stützgewebe, das Muskelgewebe und das Nervengewebe. Wie im ersten Satz erwähnt, sind alle Organe des Körpers aus Zellen bzw. Gewebestrukturen dieser vier Gewebeklassen zusammengesetzt.
Das Gewebe hat in der Biologie folgende “Definition”: Jedes Gewebe ist ein Verbund von Zellen, die zusammen eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Das Gewebe wiederum ist der Grundbaustein für alle Organe und Organsysteme im menschlichen Körper. So sind auch die meisten Zellen im menschlichen Körper zu Geweben zu einem Verbund “zusammengewachsen”. Beispiele dafür sind das Haut- oder das Muskelgewebe.
Bei dem Hautgewebe (auch als Epithelgewebe bezeichnet) handelt es sich um Zellverbände die Oberflächen des Körpers bzw. einzelner Organe bedecken. Dieses Hautgewebe bildet die äußere Hautschicht, wobei sich die Zellen dicht an dicht befinden. Hieraus erkennt man bereits die wichtigste Funktion des Hautgewebes, denn dieses Gewebe dient als undurchlässige Oberflächenschicht zum Schutz vor dem Eindringen von Krankheitserregern. Daher wird das Hautgewebe auch nur von Nerven, nicht aber von Blutgefäßen “durchdrungen”. Die für das Hautgewebe notwendigen Nährstoffe werden über Diffusion aus den Blutgefäßen (aus dem Bindegewebe) an das Hautgewebe “transportiert”.
Wie im letzten Absatz beschrieben bietet das Hautgewebe Schutz vor eindringenden Krankheitserregern. Darüber hinaus bietet die Hautschicht auch Schutz vor dem Austrocknen und in einem gewissen Schutz auch von UV-Strahlen der Sonne. Daneben gibt es Hautzellen die andere Funktionen. So kann das Epithelgewebe auch Nährstoffe aus den Blutbahnen resorbieren und an das Organ abgeben, dass das Epithelorgan um gibt (beispielsweise das Hautgewebe um den Dünndarm). Diese spezielle Gewebe wird auch Resorptionsepithel bezeichnet.
Das Binde- und Stützgewebe hält die Organe (und damit andere Gewebestrukturen) zusammen. Obwohl der menschliche Körper eine unterschiedliche Zahl bzw. Strukturen von Binde- und Stützgewebe hat, unterscheidet man in der Biologie (nur) drei unterschiedliche Kassen von Binde- und Stützgewebe:
Im Unterschied zum Hautgewebe liegen die einzelnen Zellen des Binde- und Stützgewebes nicht dicht aneinander. Dadurch ergibt sich auch die Funkion des Binde- und Stützgewebes. Es dient mit Schutz- und Stützfunktion allen Organen im Körper und ist daher verantwortlich, dass ein Mensch die Vielzahl an täglichen (mechanischen) Belastungen aushalten kann.
Das Muskelgewebe im menschlichen Körper ist verantwortlich für die “Funktionsfähigkeit” des menschlichen Bewegungsapparats. Bei Muskelgeweben unterscheiden wir 3 verschiedene Arten von Muskelgeweben: die glatte Muskulatur, die quergestreifte Muskulatur und die Herzmuskulatur.
Wie bei den Hautzellen bestehen Muskelzellen aus Zellen, die dicht nebeneinander liegen. Im Gegensatz zu den Hautzellen, kann sich dieses Gewebe auch zusammenziehen (und damit die Bewegung der Knochen “erzwingen”, mit denen sie verbunden sind). Darüber hinaus werden die Muskelzellen (im Gegensatz zu den Hautzellen) von Blutbahnen durchzogen, die die notwendigen Nährstoffe und den Sauerstoff liefern. Aufgrund der Eigenschaften von Muskelzellen, Kontraktionsfähigkeit, Dehnbarkeit und Elastizität ergeben sich auch deren Funkion bzw. Aufgabe im menschlichen Körper.
Nervengewebe ist für die Wahrnehmung und Weiterleitung von Reizen im menschlichen Körper verantwortlich (Nervengewebe findet dabei sich im Gehirn, im Rückenmark und in den Nervenbahnen). Diese Reize werden im menschlichen Körper in Form von elektrischen Impulsen weitergeleitet. Daher muss das Nervengewebe auch in der Lage sein, elektrische Impulse zu erzeugen und weiterzuleiten. Daher setzt sich das Nervengewebe aus zwei Zelltypen zusammen: Neuronen und Gliazellen. Die Neuronen erzeugen dabei die elektrischen Impulse, die innerhalb der Nervenzellen weitergeleitet werden.