In der deutschen Sprache gibt es zwei Arten, wie verbal (mit Hilfe eines Verbs) ein Geschehen ausgedrückt wird: Aktiv (auch als Tätigkeitsform bezeichnet) und Passiv (auch als Leideform bezeichnet). Die Aktiv- und Passiv-Form eines Verbs beschreiben unterschiedliche Aspekte eines Vorgangs an. So wird im Aktivsatz steht ein handelndes Subjekt (der “Täter”) im Mittelpunkt beschrieben. Im Passiv ist die Handlung im Mittelpunkt.
Das Vorgangspassiv:
Im Passivsatz ändert sich aber nicht nur das Verb, sondern auch das Objekt bzw. Subjekt. Das Akkusativobjekt des Aktivsatzes wird zum Subjekt des Passivsatzes. Das Subjekt des Aktivsatzes wird im Passivsatz oft nicht genannt (wenn es bekannt, unbekannt, oder unwichtig ist). Wird das Subjekt aus dem Aktivsatz im Passivsatz verwendet, so wird es in der Passivform nur in Verbindung mit Präposition verwendet. Diese Präpositionen sind “von” + Person (bei Personen, Institutionen) bzw. “durch” + Vermittler (bei Vermittlern, Hilfsmitteln, Abstrakta) in den Passivsatz übernommen. Das Subjekt “man” im Aktivsatz entfällt im Passivsatz.
Beispiel:
Aktiv: ich kaufe ein das Auto
Pass: das Auto wird von mir gekauft
Das Zustandspassiv:
1. Verben des Habens oder Erhaltens wie z.B. haben, behalten, bekommen, besitzen, erhalten
2. Verben des Wissens wie z.B. erfahren, kennen, wissen.
3. Verben der Fortbewegung und Zustandsveränderung
4. Reflexive und unpersönliche Verben
5. Besondere Verben wie bedeuten, darstellen.gehören, geben
6. Modalverben
* Es gibt Verben, die nur das Vorgangspassiv bilden können und kein Zustandspassiv, wie z.B. ausüben, fortsetzen, wiederholen, da diese Verben einen nicht abgeschlossenen Vorgang bezeichnen.
Das Passiv (Leideform) ist eine Form, die ausdrückt, dass eine Handlung auf ein Subjekt wirkt und es beeinflusst. Es stellt das Subjekt in eine passive Rolle.
Das Passiv im Deutschen wird gebildet mit der Form von “sein” oder “werden” und dem Partizip II des Verbs.
Das Vorgangspassiv drückt eine Handlung aus, das Zustandspassiv einen Zustand, der durch eine vorangehende Handlung hervorgerufen wurde.
Das Vorgangspassiv wird mit einer Form von “werden” und dem Partizip II gebildet. Beispiel: “Der Ball wird geworfen”.
Das Zustandspassiv wird mit einer Form von “sein” und dem Partizip II gebildet. Beispiel: “Die Tür ist geschlossen”.
Das Agens ist das Lebewesen oder die Sache, die die Handlung ausführt, auch wenn sie nicht das grammatische Subjekt ist.
Ein “agentenloser” Passivsatz ist ein Satz, in dem das Agens (der Handlungsausführende) nicht genannt wird. Beispiel: “Es wird getanzt”.
Passivsätze werden in die direkte Rede umgewandelt, in dem das Agens zum Subjekt gemacht wird und das Verb in den Aktivmodus versetzt wird. Beispiel: Passiv: “Es wird gesagt, dass…”, Direkte Rede: “Sie sagen, dass…”.
Das Passiv verwenden wir, wenn wir den Fokus auf die Handlung oder das Objekt legen möchten und nicht auf das Subjekt, das die Handlung ausführt.
Nein, nicht jedes deutsche Verb kann eine passive Form haben. Nur transitive Verben können in die Passivform gesetzt werden, da sie ein Objekt erfordern. Intransitive Verben haben keine Passivform.