Gold ist ein weiches Edelmetall, d.h. es ist (als elementarer Stoff) beständig gegen die meisten Säuren und vielen andere Stoffe (Gold hat ein positives Standardpotential und kann daher nur von wenigen Stoffen oxidiert werden). Dies gilt im Wesentlichen auch für Goldschmuck. Allerdings beobachten wir im Alltag, dass alltägliche Stoffe wie Schweiß (=Säure) oder Make-up mit dem Goldschmuck reagiert. So wird auch Goldschmuck mit der Zeit matt und dunkle Verfärbungen bilden sich. Wie diese Verfärbungen entstehen und wie Gold gereinigt wird, folgt nun in diesem Kapitel.
Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei Gold um ein Edelmetall (=> siehe Kapitel: Edelmetall) und ist daher kaum reaktiv (Gold geht kaum Oxidationsreaktionen ein). Daher sollte bei reinem Goldschmuck keine Verfärbungen oder ähnliches auftreten. Im Alltag aber beobachten wir immer wir, dass Gold bzw. Goldschmuck mit der Zeit anläuft und sich auf dem Gold dunkle Flecken bilden.
Da diese Reaktion nicht sich auf das Gold zurückführen lässt, muss die Verfärbung des Goldes auf andere “Stoffe” beruhen. Und, so ist es auch in der Realität. Reines Gold wäre zu weich für die Schmuckherstellung bzw. wäre schlecht zu verarbeiten. Daher enthält Goldschmuck neben Gold noch andere (weniger elektropositive) Metalle wie beispielsweise Silber. Dadurch lässt sich bei dem Goldschmuck eine bestimmte Härte bzw. Farbe erzielen. Daher bedeutet das Anlaufen von Goldschmuck nicht, dass das “reine” Gold eine schlechte Qualität hat. Ob Gold anläuft, hängt im Wesentlichen von den Beistoffen ab. Beispielsweise 333er Goldschmuck enthält 333 Anteile Gold und 667 andere Anteile wie Silber oder andere Metalle. Diese Anteile (in der Regel Metalle) in 333er Gold können an der Luft oder durch andere Stoffe (wie Säuren) oxidiert werden. Obwohl Silber auch ein Edelmetall ist (weniger elektropositiv als Gold) reagiert es beispielsweise mit Schwefelverbindungen, wobei sich Silbersulfid-Verbindungen bilden, die schwarz sind. Diese Reaktion ist auch verantwortlich, dass sich bei 333er Gold mit der Zeit schwarze Flecken bilden. Goldschmuck mit einer höheren Karat-Zahl (weniger Fremdstoffanteile) ist daher weniger diesem Phänomen ausgesetzt.
Nun haben wir aber in diesem Schulversuch “einfaches” 333er Gold (z.B. in Ringe oder Ohrringe) und wollen dies reinigen. Wie immer (in Chemie) stellen wir uns die Frage, was wir eigentlich reinigen wollen. Zum einen haben wir das Edelmetall Gold (das wir nicht beschädigen wollen), wir haben Oxidationsprodukte (beispielsweise Silbersulfid) und organischen Schmutz (durch Hautkontakt, Make-up u.ä). Daher müssen wir nun ein Reinigungsmittel wählen, dass Gold nicht beschädigt, anorganische-ionische Stoffe (Silbersulfid) und organische Stoffe reinigt. Erinnern wir uns hierzu an die Reinigung von Silber:
Daher reinigen wir das Gold folgendermaßen: