Im alltäglichen Leben gibt es kaum einen Bereich, in dem nicht die Anwendung einer Säure oder Base vorkommt. Säure-Base-Reaktionen finden deswegen nicht nur im Fach Chemie statt. Nachfolgend werden einige Beispiele aufgelistet, wo Säuren / Basen bzw. der pH-Wert eine wichtige Rolle spielen.
Anwendungsgebiete
- Für den Menschen: Der pH-Wert des Blutes beim Menschen beträgt 7,4, pH-Wert-Abweichungen von über 10% sind bereits lebensbedrohend. Die menschliche Haut hingegen hat einen pH-Wert von etwa 5-6. Dieser Säureschutzmantel wird durch einen Film aus Wasser, Fett, Schweiß und Stoffen der Hornschicht gebildet und schützt beispielsweise vor dem Eindringen von Bakterien. Würde man z.B alkalische Seifenlösungen verwenden, so können diese die Schutzschicht zerstören, was ebenfalls Konsequenzen für die menschliche Gesundheit hätte.
- Für die Pflanzen: Die meisten Pflanzen wachsen nur dann optimal, wenn der Boden-pH-Wert sich innerhalb enger Grenzen bewegt, so dass die Nährstoffe gut von den Pflanzen aufgenommen werden kann. So liegt z.B. der optimale Boden-pH-Wert für Kartoffeln zwischen 4,5-5,5, für Roggen zwischen 5-6, für Weizen und Zuckerrüben zwischen 6,5-7,5, für Gerste und Luzerne zwischen 7-7,8.
- Aus der “Technik”: Schwimmbäder: So sollte das Wasser von Schwimmbädern einen pH-Wert von etwa 7,2 aufweisen. Änderungen des pH-Wertes haben auch hier (teilweise drastische) Auswirkungen. Liegt der pH-Wert über 8, so werden z.B. Schleimhäute und Augen gereizt, zusätzlich wird durch die “basische Umgebung” auch die Kalkablagerung im Schwimmbad gefördert. Nicht nur eine Erhöhung des pH-Wertes hat Folgen, sondern auch eine Absenkung, liegt z.B. der pH-Wert Wassers unter 6, so können Metallteile der Anlage angegriffen werden (unedle Metalle regieren mit Säuren). Ein anderes Beispiel für die Bedeutung des pH-Wertes sind Reinigungsmittel: Reinigungsmittel finden überall im alltäglichen Leben Anwendung. So beruht die Wirkung von Rohrreiniger durch ihren hohen Gehalt an Alkalihydroxid und Hypochlorid (basisch). WC-Reiniger reagieren durch Zusatz von Säure (z. B. Sulfonsäure) bzw. Natriumhydrogensulfat sauer und sind in der Lage, Ablagerungen wie beispielsweise Kalk (basisch) aufzulösen.