Laut Definition sind Säuren Verbindungen, die ein Proton abgeben können, also Stoffe, die mindestens ein H-Atom aufweisen. Dies sagt aber nichts über die “Stärke” einer Säure aus. Für pH-Wert-Berechnungen muss aber bekannt sein, um welche Art von Säure es sich handelt, damit Vereinfachungen im Massenwirkungsgesetz (zur Herleitung des pH-Wertes) eingeführt werden können.
Auch die Definition, dass starke Säuren vollständig dissoziiert bzw. in der deprotonierten Form vorliegen, nützt in diesem Fall auch nichts. Aber in jeder chemischen Formelsammlung lassen sich die pKs-Werte von Säuren finden, mit deren Hilfe man eine Abstufung vornehmen kann.
Die Einteilung von Säuren aufgrund des pKs-Wertes ist eine Näherung, auf unterschiedlichen Seiten lassen sich teilweise sehr unterschiedliche Werte finden.
pKs < 0 starke Säure
pKs 0 bis 4 mittelstarke Säure
pKs 4 bis 9 schwache Säure
pKs > 9 sehr schwache Säure
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Der Begriff “stark” bezieht sich auf Säuren, welche vollständig in ihre Ionen dissoziieren, wenn sie sich in einem Lösungsmittel wie Wasser auflösen.
Eine “schwache Säure” ist eine Säure, die sich nicht vollständig in ihre Ionen auflöst und ein Gleichgewicht zwischen der nicht dissoziierten Säure und den dissoziierten Ionen aufrechterhält.
Beispiele für starke Säuren sind Schwefelsäure (H2SO4), Salzsäure (HCl) und Nitriersäure (HNO3).
Beispiele für schwache Säuren sind Essigsäure (CH3COOH) und Wasserstofffluorid (HF).
Starke Säuren haben einen niedrigeren pH-Wert, während schwache Säuren tendenziell einen höheren pH-Wert aufweisen.
Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist, dass starke Säuren vollständig dissoziieren, während schwache Säuren nur teilweise dissoziieren.
Der Dissoziationsgrad ist ein Maß dafür, wie vollständig eine Säure in einer Lösung in ihre Ionen dissoziiert ist.
Weil starke Säuren mehr Ionen in Lösung bringen, leiten sie Strom besser als schwache Säuren.
Starke Säuren reagieren schneller und vollständiger und geben mehr Wärme ab als schwache Säuren in einer Neutralisationsreaktion.
Erhöhte Temperaturen können die Dissoziation von schwachen Säuren fördern und sie daher stärker machen.