Aromatische Verbindungen sind von großer Bedeutung. Ob eine cyclische Verbindung auch eine aromatische Verbindung sein kann, darauf gibt die Hückel-Regel einen ersten Hinweis. Gemäß der Hückel-Regel muss die Zahl der π-Elektronen der cyclischen Verbindung der Formel “4n+ 2” entsprechen, wobei n eine ganze Zahl ist (n= 0, 1, 2 …) und nicht die Zahl der Ringteile.
Arene bzw. Aromaten müssen folgende Eigenschaften erfüllen:
Wie eingangs erwähnt, ist die Hückel-Regel (für sich alleine) kein eindeutiger Beweis, dass eine aromatische Verbindung vorliegt. Zusammen mit den Kriterien einer aromatischen Verbindung besagt, die Hückel-Regel, dass eine cyclische Molekülstruktur nur dann eine aromatische Verbindung ist, wenn gilt:
Die Zahl der π-Elektronen in dem Ringsystem des Aromaten entspricht (4n + 2) π-Elektronen mit n = 0, 1, 2, 3,…
Hinweis:
Beispiele:
Als Nachweis der Gültigkeit für die Hückel-Regel verwenden wir das sogenannte Frost-Musulin-Diagramm bzw. Frost-Musulin-Kreis (näheres dazu in einem anderen Kapitel). Mit Hilfe dieses Diagrammes kann man die Energieniveaus der Molekülorbitale einer aromatischen bzw. einer cyclischen Verbindung abschätzen.
Vergleichen wir nun Cyclobutadien und Benzol. Dazu bestimmen wir die Zahl der MO (für π-Niveaus). Cyclobutadien hat demnach 4 Molekülorbitale, Benzol 6 Molekülorbitale. Auf diese 4 MO (bei Cyclobutadien) verteilen wir 4 π-Elektronen und auf die 6 MO (bei Benzol) verteilen wir 6 π-Elektronen. Wie aus der MO-Theorie bekannt, ist der stabilste Zustand erreicht, wenn alle bindenden Orbitale (möglichst doppelt) besetzt sind (und keine nicht-bindenden oder anti-bindenden Orbitale besetzt sind).
Das Frost-Musulin-Diagramm für Cyclobutadien und Benzol
Wie aus dem obigen Schema ersichtlich, sind nur bei Benzol alle bindenden Orbitale doppelt besetzt. Bei Cyclobutadien sind zwei Molekülorbitale nur einfach besetzt (was nach den Regeln der MO-Theorie energetisch deutlich ungünstiger ist). Es handelt sich bei Cyclobutadien nicht um einen “stabilen” Aromaten (ungünstige Elektronenverteilung).
Die Hückel-Regel ist eine Regel in der organischen Chemie, die festlegt, wann eine Verbindung als aromatisch betrachtet werden kann. Sie besagt, dass eine aromatische Verbindung ein flaches ringschlossenes Molekül sein muss und (4n + 2) π-Elektronen besitzen muss, wobei n eine ganze Zahl (0, 1, 2, …) ist.
Eine Verbindung gilt als aromatisch nach der Hückel-Regel, wenn sie einen flachen Ring hat und (4n + 2) π-Elektronen hat, wobei n eine ganze Zahl ist.
Die π-Elektronen sind Elektronen, die sich in p-Orbitalen befinden und zur Bindungsbildung zur Verfügung stehen. Sie erzeugen Bindungen ober- und unterhalb der Atomkern-Ebene und sind somit freier beweglich als die σ-Elektronen.
Der Hauptunterschied besteht darin, dass aromatische Verbindungen ein ringschlossenes System von Atomen mit (4n + 2) π-Elektronen haben, während aliphatische Verbindungen gerade oder verzweigte Strukturen ohne solchen Ring haben.
Ein gängiges Beispiel ist Benzol, es hat 6 π-Elektronen und erfüllt daher die Hückel-Regel (n=1).
Obwohl Pyridin ein Stickstoffatom enthält, gilt es als aromatisch, da nur ein Elektron des Stickstoffs am pi-System teilnimmt und die Gesamtzahl der π-Elektronen gleich sechs bleibt, was der Hückel-Regel entspricht (n=1).
Cyclobutadien ist eine nicht aromatische Verbindung. Es enthält vier π-Elektronen, was nicht der (4n+2) Regel von Hückel entspricht, und hat auch eine nicht-planare Struktur.
Aromatische Verbindungen sind im Allgemeinen stabiler als ihre nicht aromatischen Gegenstücke. Dies liegt an der Energieverminderung, die als Aromatisierungsenergie bezeichnet wird.
Die Hückel-Regel spielt eine zentrale Rolle in der organischen Chemie, indem sie hilft, die aromatischen Eigenschaften und die relative Stabilität organischer Verbindungen zu bestimmen.
In einigen Fällen können Verbindungen, die nicht streng der (4n+2) Regel entsprechen, dennoch als aromatisch betrachtet werden, wenn sie eine außergewöhnliche Stabilität aufweisen. Ein Beispiel für eine solche “antiaromatic” genannte Verbindung ist Pentalen.