Während chemischer Reaktionen findet immer ein Stoff- und auch ein Energieumsatz statt. Die meisten Reaktionen verlaufen unter konstantem Druck, so dass der Energieumsatz mithilfe der sog. Reaktionsenthalpie D H beschrieben werden kann.
Die Reaktionsenthalpie ist dabei die Differenz der Enthalpie des Anfangszustandes und des Endzustandes:
D H = HProdukte – HEdukte
Die Enthalpien für viele Stoffe sind für Standardbedingungen (Druck:1,013 bar und Konzentration:1 mol/l) in Formelsammlungen aufgelistet, diese kann man in obige Gleichung einsetzen.
Reaktionsbeispiel: 3H2 + N2 -> 2NH3
D H = -92 KJ
Ist die Reaktionsenthalpie kleiner 0, so spricht man von einer exothermen Reaktion. Ist die Reaktionsenthalpie größer als 0, so spricht man von einer endothermen Reaktion.
Die freie Reaktionsenthalpie ist dabei die Differenz der freien Enthalpie des Anfangszustandes und des Endzustandes:
D G = GProdukte – GEdukte
Die freien Enthalpien sind nicht für alle Stoffe tabelliert, so kann man diesen Wert über nachfolgende Gleichung berechnen:
D G = D H – T D S
Reaktionsbeispiel: 3H2 + N2 -> 2NH3
D H = -92,4 KJ
D S = – 198 J/K
(D S = (2·192,3 [=NH3]) – (191,5 [=N2] + 3·130,6 [=H2])
Bei T = 298 K :
D G = – 92 kJ/mol -298 K·(-0,198 kJ/mol·K ) = – 33 kJ/mol
Unter einer “freiwilligen” oder spontanen chemischen Reaktion versteht man eine Reaktion, die ohne Zufuhr von Energie von außen abläuft. Für den Ablauf einer solchen Reaktion ist die Änderung der Gibbs-Energie entscheidend.
Die Gibbs-Energie, auch Gibbs’sche freie Energie genannt, ist ein Maß für die Energiemenge, die bei einer chemischen Reaktion für Arbeit zur Verfügung steht.
Wenn die Änderung der Gibbs-Energie (ΔG) eines Systems negativ ist, läuft die Reaktion in diesem System spontan ab.
Wenn ΔG positiv ist, dann läuft die Reaktion nicht spontan ab, sondern benötigt Energiezufuhr von außen.
Die Entropie (S) ist ein Maß für den Grad der Unordnung oder Zufälligkeit eines Systems. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Bestimmung, ob eine Reaktion spontan abläuft.
Die Gibbs-Energie wird mittels der Formel ΔG = ΔH – TΔS berechnet. Dabei bezieht sich ΔH auf die Änderung der Enthalpie, T ist die absolute Temperatur und ΔS die Änderung der Entropie.
Eine Temperaturerhöhung führt dazu, dass mehr Moleküle die notwendige Energie für eine Reaktion besitzen. Je nach Zeichen von ΔH und ΔS kann eine Temperaturerhöhung dazu führen, dass eine Reaktion spontan wird.
Wenn die Entropie einer Reaktion zunimmt (ΔS positiv), dann wird die Reaktion wahrscheinlicher spontan ablaufen, vorausgesetzt die Enthalpie (ΔH) bleibt konstant oder verringert sich.
Das Zweite Gesetz der Thermodynamik besagt, dass in einem geschlossenen System die Gesamtentropie niemals abnehmen kann. Daher laufen in der Natur Prozesse ab, die zur Zunahme der Gesamtentropie führen.
Im Prinzip ja, jedoch nur mit Zufuhr von Energie von außen. Im Allgemeinen sind spontane Reaktionen jedoch unumkehrbar.