Im Rahmen der Anorganischen Chemie hatten wir bereits eine Bindungstheorie kennengelernt, mit deren Hilfe die Zahl der Doppelbindungen in einer Verbindung bestimmt werden können. Hierbei wurden die Zahl der Valenzelektronen und der benötigten Valenzelektronen jedes Atoms betrachtet und hieraus abgeleitet, wie viele Bindungen bzw.Doppelbindungen in der Struktur vorhanden sein müssen, um die Edelgaskonfiguration zu erfüllen.
Die Theorie der Doppelbindungsäquivalenz ist einfacher, dafür aber nur für Verbindungen die C, H, N, P, O, S bzw. Halogene in ihrer Struktur besitzen. Sie kann daher nicht für anorganische Verbindungen verwendet werden.
Wie eingangs erwähnt, muss die Summenformel der Verbindung bekannt sein. Anschließend nimmt man diese Summenformel CnHx und setzt dies in die Formel zur Bestimmung der Doppelbindungsäquivalenz ein: DBA = 0.5 · (2 · n + 2 – x)
Kohlenwasserstoffverbindungen ohne Heteroatome
Beispiel: Ethen C2H4
Vorliegen von Heteroatomen:
Liegen in der Summenformel Heteroatome vor, so müssen diese gleichwertig durch C- und H-Atome ersetzt werden:
=> Hier durch erhält man eine Kohlenwasserstoffverbindung der Formel CnHx und kann diese mit oben genannter Formel lösen.
Schwierigkeiten bei der Anwendung der DBÄ (Doppelbindungsäquivalent)
Die Theorie der Doppelbindungsäquivalenz beruht darauf, dass jede Doppelbindung in der Struktur die Anzahl an H-Atomen um 2 verringert. Dies trifft aber auch auf Ringsysteme zu:
Beispiel: Benzol C6H6
Aber nicht nur ein Ring zählt als ein DBÄ, auch bei einer Dreifachbindung liegt ein zusätzliches DBÄ vor, weshalb eine Dreifachbindung 2 DBÄ (es werden pro C-Atom zwei H-Atome “ersetzt”) entspricht. Daher ist die Theorie der Doppelbindungsäquivalenz auch nur eine grobe “Regel” für einfache organische Verbindungen.
Nein, man kann das Konzept der Doppelbindungäquivalente auch auf andere Bereiche der Chemie anwenden.
Das Doppelbindungäquivalent ist ein Konzept in der Chemie, das die Doppelbindung oder Ringe in einer chemischen Struktur darstellt.
Das Doppelbindungäquivalent kann berechnet werden, indem man die Anzahl der Wasserstoffatome von der doppelten Anzahl der Kohlenstoffatome abzieht und das Ergebnis durch zwei teilt.
Ein Doppelbindungäquivalent von Null bedeutet, dass es in der Verbindung nur Einzelbindungen gibt und keinerlei Ringsysteme oder Doppelbindungen existieren.
Ein Doppelbindungäquivalent von Eins deutet darauf hin, dass es eine Doppelbindung oder ein Ringsystem in der Verbindung gibt.
Ein Doppelbindungäquivalent von Zwei bedeutet, dass es zwei Doppelbindungen oder Ringe, oder eine Dreifachbindung in der Verbindung gibt.
Aromatische Verbindungen haben im Allgemeinen ein höheres Doppelbindungäquivalent wegen ihrer konjugierten Doppelbindungs- oder Ringsysteme.
Je höher das Doppelbindungäquivalent ist, desto stabiler ist in der Regel die Verbindung. Dies liegt daran, dass Mehrfachbindungen und Ringe dazu neigen, eine energetisch günstigere Struktur zu haben.
Ja, die Doppelbindungäquivalente von Alkenen und Alkinen sind unterschiedlich. Alkene haben ein DBÄ von 1 (aufgrund einer Doppelbindung), während Alkine ein DBÄ von 2 haben (aufgrund einer Dreifachbindung).
Nein, ein Doppelbindungäquivalent kann nicht negativ sein. Ein negatives Ergebnis weist darauf hin, dass ein Fehler bei der Berechnung gemacht wurde.