Ziel der Chemie ist es, Stoffeigenschaften und Stoffumwandlungen zu erkennen, aber auch mit “Stoffgrößen” umzugehen. Damit wir nicht nur “qualitativ” eine Reaktion beschreiben können (aus welchem Ausgangsstoff entsteht welches Produkt), sondern auch “quantitativ” beschreiben können (welche Menge an Ausgangsstoff wird benötigt und welche Menge an Produkt erhalten wird) benötigen wir eine Stoffgröße in der Chemie, die die Stoff(menge) eines Stoffes beschreibt.
Zur Angabe, welche Menge an Ausgangsstoff bzw. Produkt an einer Reaktion beteiligt ist, wurde die Stoffmenge n eingeführt. Die Einheit der Stoffmenge ist das “mol”.
Die Stoffmenge dient dazu, um “Mengen” an Stoffen, die miteinander reagieren, zu beschreiben. Gemäß der Definition ist ein Mol die Stoffmenge eines Stoffes, der aus genau so viele Teilchen (Atome, Moleküle, Ionen) besteht, wie Atome in 12 Gramm des Kohlenstoff-Nuklids 12C enthalten sind. Die Stoffmenge gibt daher an, wie viele Teilchen (eines Stoffes) in einer bestimmten Menge des Stoffes enthalten sind.
Die Berechnung der Stoffmenge n lässt sich über mehrere Möglichkeiten berechnen (über die Masse eines abgewogenen Stoffes, über das Volumen eines abgemessenen Gases oder über die Anzahl der Stoffteilchen).
Beispiel:
– Wir wiegen eine Masse m = 73 g Wasserstoffchlorid (HCl) ab. Die molare Masse M von Wasserstoffchlorid ist 36,5 g/mol
– Wie bestimmen die Stoffmenge n der abgewogenen Masse: n = m : M = 73 g : 36,5 g/mol = 2 mol
Beispiel:
– Wir messen ein Volumen V von 44,8 L Wasserstoffchlorid (HCl) ab. Das Normvolumen eines idealen Gases ist 22,4 L/mol
– Wie bestimmen die Stoffmenge n mit dem abgemessenen Volumen: n = 44,8 L : 22,4 L/mol = 2 mol
Beispiel:
– Wir haben 1,24· 1024 Wasserstoffchlorid-Teilchen.
– Wie bestimmen die Stoffmenge n anhand der Teilchenzahl: n = 1,24· 1024 Teilchen : 6,022 · 1023 Teilchen/mol = 2 mol (in der Regel lässt man die Einheit “Teilchen” weg, da dies keine SI-Einheit ist.
Für fast alle Berechnung in Chemie wird die molare Masse von Elementen bzw. Verbindungen benötigt. Die molare Masse kann man sich sehr einfach herleiten. Dazu muss nur die Summenformel bekannt sein, deren molare Masse bestimmt werden soll oder man kann sie über folgenden Zusammenhang herleiten: Der Quotient aus Stoffmenge n und der Masse m eines (abgewogenen) Stoffes entspricht der molaren Masse M dieses Stoffes (M = n : m)
Allerdings kann man auch ohne experimentellen Aufwand die molare Masse M einer Verbindung ermitteln. Dazu muss man nur die Summenformel dieser chemischen Verbindung kennen. Dazu ließt man aus dem Periodensystem der Elemente die zugehörige “molare Masse” jedes Elements ab und multipliziert diesen mit den stöchiometrischen Koeffizienten die sich aus der Summenformel ergeben (Hinweis: die Koefffizient steht in der Summenformel immer hinter dem Elementsymbol. Anschließend werden die einzelnen molaren Massen aufsummiert. Die molare Masse der Verbindung ist dabei die Summe der molaren Massen der Elemente, die die Verbindung laut ihrer Summenformel enthält.
Zusammengefasst: Die molare Masse M einer Verbindung ist gleich der Summe aus den molaren Massen der Elemente multipliziert mit ihren stöchiometrischen Koeffizienten.