Redoxreaktionen spielen in allen Teilbereichen der Chemie eine wesentliche Rolle. Im Rahmen des Chemieunterrichtes verwendet man den einfachen Redoxbegriff und später (in der fortgeschrittenen Chemie) den erweiterten Redoxbegriff. Der einfache Redoxbegriff betrachtet Redoxreaktionen auf “Stoffebene” (Übertragung von Atomen), während der erweiterte Redoxbegriff Redoxreaktionen auf “Teilchenebene” (Übertragung von Elektronen)betrachtet.
Nach dem einfachen Redoxbegriff sind Redoxreaktion Reaktionen, bei denen chemische Stoffe mit Sauerstoff und/oder Wasserstoff reagieren bzw. Sauerstoff und/oder Wasserstoff übertragen. Nach dem einfachen Redoxbegriff ist eine Oxidation eine Reaktion, bei der sich ein Stoff mit Sauerstoff verbindet oder Wasserstoff abgibt. Eine Reduktion ist nach dem Redoxbegriff eine Reaktion, bei der Sauerstoff von einem Stoff abgegeben wird oder sich der Stoff mit Wasserstoff verbindet.
Der einfache Redoxbegriff, der auch Wasserstoff beinhaltet, ist nur anwendbar, wenn auf mind. einer Seite der Reaktionsgleichung elementarer, gasförmiger Wasserstoff “vorkommt”. Beispiele:
Wie wir im letzten Absatz gesehen haben, lässt sich eine Redoxreaktion nun nicht nur den Übergang von Sauerstoff (klassischer Redoxbegriff) oder Sauerstoff / Wasserstoff (einfacher Redoxbegriff) von anderen Reaktonstypen immer korrekt unterscheiden. Daher wurde der sogenannte erweiterte Redoxbegriff eingeführt. Nach dessen Definition ist eine Redoxreaktion eine Übertragung von Elektronen (von einem Stoff auf einen anderen Stoff) während einer chemischen Reaktion.
Die Erweiterung des klassischen/einfachen Redoxbegriffes hat die Vorteile:
Nach dem erweiterten Redoxbegriff sind Redoxreaktion Reaktionen, bei denen chemische Stoffe Elektronen übertragen. Nach dem erweiterten Redoxbegriff ist eine Oxidation eine Reaktion, bei der ein Stoff Elektronen abgibt (d.h. die Oxidationszahl steigt). Eine Reduktion ist nach dem erweiterten Redoxbegriff eine Reaktion, bei der Elektronen aufgenommen werden (d.h. die Oxidationszahl sinkt).