Jeder kennt die Korrosion, einen rostigen Nagel oder ein verrostetes Auto. Der Begriff “Korrosion”  beinhaltet aber weit mehr als nur die “Korrosionsart Rostbildung”. Korrosion im weiteren Sinn ist jeder Angriff auf einen Werkstoff durch Reaktion mit seiner Umgebung, wobei die Korrosion in verschiedene Arten eingeteilt wird.
Beispielsweise wird in der Werkstofftechnik untersucht, in welcher Form die Korrosion eines Werkstoffs stattfindet (z. B. Lochkorrosion), in der Chemie hingegen stellt man die Frage, welche chemischen Vorgänge Korrosion bewirken. Dabei werden zwei  Arten der Korrosion unterschieden:

Definition “Korrosion”

Bei einer Korrosion reagiert ein Werkstoff mit seiner Umgebung, wobei eine Veränderung des Werkstoffes erfolgt, z.B. Kalkstein wird durch sauren Regen angegriffen.
Bei einer elektrochemischen Korrosion finden elektrochemische Vorgänge in Gegenwart eines Elektrolyten ab, z.B. gewöhnliches Eisen rostet, da durch die Luftfeuchtigkeit immer ein Feuchtigkeitsfilm und so ein Elektrolyt vorhanden ist.

Wie kommt die (elektrochemische) Korrosion zustande?

Bei der elektrochemischen Korrosion kommt es zur Ausbildung von Korrosionselementen (analog zu einem galvanischen Element), dabei stehen verschiedene Metalle (mit unterschiedlichem Normalpotential) miteinander in leitendem Kontakt und es ist ein ionenleitendes Medium (z.B. Wasser) vorhanden.  In diesem Korrosionselement fließt wie im galvanischen Element ein Strom (Elektronen), es findet dabei eine Oxidation (Elektronenabgabe) und eine Reduktion (Elektronenaufnahme) statt.

Welche Arten von elektrochemischer Korrosion gibt es?

  • Kontaktkorrosion: sind  zwei oder mehrere metallische Werkstoffe mit einem Elektrolyt leitend miteinander verbunden und ein unterschiedliches Normalpotential aufweisen, so bilden sich Lokalelemente aus, dass unedlere Metall geht in Lösung.
  • Selektive Korrosion: Metalle bzw. metallische Werkstoff  bestehen aus einem Verbund mikroskopischer Kristallite, die teilweise unterschiedliche Zusammensetzung (z.B. Metallgitterstörung) haben können und damit unterschiedliche Normalpotentiale aufweisen. Bei der selektiven Korrosion werden nur einzelne Bestandteile zerstört.
  • Lokalelement: kleinflächige Korrosionselemente (deutlich kleiner als 1 mm2, es handelt sich um eine verkleinerte Kontaktkorrosion). Lokalelemente können sowohl direkt, als auch über einen Elektrolyten elektrisch leitend miteinander verbunden sein.
Autor: , Letzte Aktualisierung: 13. Oktober 2022