Ein Redoxvorgang ist eine chemische Reaktion, bei der ein Teilchen Elektronen auf ein anderes Teilchen überträgt. Bei einer solchen Elektronenübertragungs-Reaktion finden also eine Elektronenabgabe (Oxidation) durch ein Teilchen sowie eine Elektronenaufnahme (Reduktion) statt (Redox = Reduktion-Oxidation). Durch Kenntnis des Oxidationsmittels und des Reduktionsmittels der Reaktion sowie der Normalpotentiale der Reaktionsteilnehmer, lässt sich ein Redoxvorgang vorhersagen.
Das Normalpotential E0 eines Elements bzw. einer Verbindung (genauer gesagt dessen Redoxpaar, z.B Na / Na+) charakterisiert das Reduktions- (der reduzierten Form) bzw. Oxidationsvermögen (oxidierte Form) in wässriger Lösung.
Je negativer das Potential ist, umso stärker gibt die reduzierte Form (Reduktionsmittel) Elektronen ab und je positiver das Potential ist, um so stärker nimmt die oxidierte Form (Oxidationsmittel) Elektronen auf.
Reduzierte Form (Stoff 1) + oxidierte Form (Stoff 2) -> oxidierte Form (Stoff 1) + reduzierte Form (Stoff 2). Das Normalpotential ist normiert für Standardbedingungen und kann in Formelsammlungen nachgelesen werden.
Aus der Kenntnis der Normalpotentiale bzw. Redoxpotentiale kann man voraussagen, ob ein bestimmter Redoxvorgang möglich ist. Eine Redoxreaktion findet -wie bereits erwähnt- zwischen einem Oxidationsmittel (oxidierte Form eines Elementes bzw. einer Verbindung) und einem Reduktionsmittel (reduzierte Form eines Elementes bzw. einer Verbindung).
Beispiel:
Aus obig genannter Tabelle könne man folgende Reaktionsmöglichkeiten untersuchen:
Li | Li+ | – 3,0 V |
Na | Na+ | – 2,7 V |
Mg | Mg2+ | – 2,4 V |
Zn | Zn2+ | – 0,8 V |
Cu+ | Cu2+ | + 0,2 V |
I– | I2 | + 0,6 V |
Cl– | Cl2 | + 1,4 V |
F– | F2 | + 3,1 V |
Ein Redoxvorgang ist eine chemische Reaktion, bei der Elektronenübertragung stattfindet. Dabei wird eine Substanz reduziert (nimmt Elektronen auf) und eine andere oxidiert (gibt Elektronen ab).
Das Normalpotential, auch Standardpotential genannt, ist die elektrische Spannung einer galvanischen Zelle bei Standardbedingungen. Es gibt die Tendenz einer Substanz an, Elektronen zu gewinnen (Reduktion) oder abzugeben (Oxidation).
Das Normalpotential lässt sich nicht direkt berechnen, sondern wird experimentell bestimmt und tabelliert. Die Zellspannung einer galvanischen Zelle kann jedoch berechnet werden als Differenz der Normalpotentiale der beteiligten Redoxpaare.
Ein positives Normalpotential bedeutet, dass die Reduktion bevorzugt stattfindet, während ein negatives Normalpotential die Oxidation bevorzugt.
Die Vorhersage der Reaktion basiert auf den Normalpotentialen: Substanzen mit höherem Reduktionspotential werden reduziert, solche mit geringerem Oxidationspotential werden oxidiert.
Die elektrochemische Spannungsreihe ist eine Tabelle der Normalpotentiale verschiedener Redoxpaare. Sie ermöglicht die Vorhersage von Redoxreaktionen.
Oxidationszahlen sind hypothetische Ladungen, die Atomen in Molekülen oder Ionen zugewiesen werden. Sie ändern sich in Redoxreaktionen und ermöglichen die Formulierung von Redoxgleichungen.
Bei einer Oxidation gibt ein Atom, Ion oder Molekül Elektronen ab, bei einer Reduktion nimmt es Elektronen auf.
Halbreaktionen sind die Teilschritte einer Redoxreaktion, bei denen Oxidation und Reduktion getrennt dargestellt werden.
Redoxreaktionen spielen auch in der Biochemie eine große Rolle, z.B. bei der Atmungskette, der Photosynthese oder der Zellatmung.