Die Valenzstrichformel dient dazu, bei Molekülen die Bindung zwischen den Bindungspartner (zweidimensional) zu veranschaulichen. Auch soll besser dargestellt werden, welche Bindungspartner sich Bindungselektronen teilen.
Beim Aufstellen von Valenzstrichformeln haben wir den Vorteil, dass bei anorganischen Salze keine Valenzstrichformeln gezeichnet verwendet wird. Dies liegt daran, dass bei Salzen eine Ionenbindung vorliegt, wobei Valenzelektronen zum elektronegativeren Bindungspartner übertragen werden. Daher liegt zwischen den “Bindungspartnern” bei Salzen auch keine (Elektronenpaar)Bindung zwischen diesen vor.
Valenzstrichformel für einzelne Atome:
Valenzstrichformeln für einzelne Atome aufstellen ist (noch) relativ einfach (und die Grundlage für komplexere Strukturen). Bei Hauptgruppenelementen gilt für das betreffende Atom: die Anzahl der Valenzelektronen ist gleich der Hauptgruppennummer.
Die Valenzelektronen werden als Punkte in den vier Himmelsrichtungen (bzw. oben, unten, links und rechts) um das Elementsymbol gruppiert. Beispielsweise das Kohlenstoffatom (da es in der 4. Hauptgruppe steht, weist es 4 Valenzelektronen auf) mit 4 Valenzelektronen, die nun um das Elementsymbol “C” gruppiert werden:
Atom mit 5 bis 8 Valenzelektronen:
Nachdem 4 Valenzelektronen um das Elementsymbol gruppiert sind, beginnt man wieder von neuem und gruppiert die nächsten 1 – 4 Valenzelektronen in den vier Himmelsrichtungen um das Elementsymbol herum. Sind nun in einer Himmelsrichtung (bzw. auf einer Seite) zwei “Punkte” wird aus beiden “Punkten” ein Strich gezeichnet (=> ein Elektronenpaar). Beispielsweise das Chloratom mit 7 Valenzelektronen:
Hinweis:
Auch wenn man für Metalle oder Salze keine Valenzstrichformel verwendet, so kann man durchaus für einzelne Ionen eine Valenzstrichformel angeben. Dabei ist zu beachten, dass bei Ionen (im Gegensatz zu dem entsprechenden Element) die Valenzelektronenzahl nicht mit der Hauptgruppennummer übereinstimmt. Bei der Bildung von Ionen haben die “Atome” entsprechend ihrer Stellung im Periodensystem Elektronen abgegeben (Metalle) oder Elektronen aufgenommen (Nichtmetalle). Die Ladung des Ions muss also zu der Hauptgruppennummer addiert werden (wenn das Ion negativ geladen ist) bzw. der Hauptgruppennummer abgezogen werden (wenn das Ion positiv geladen ist). In der Regel ist die Angabe einer Valenzstrichformel für Ionen sinnlos, da diese in der Regel die Edelgaskonfiguration erreicht haben und eine voll-besetzte Valenzschale aufweisen. Im Chemieunterricht wird hingegen öfters noch die Valenzstrichformel bei Ionen angewandt, vor allem um die Edelgaskonfiguration bei Ionen zu verstehen.
Valenzstrichformel für binäre Verbindungen (Typ AxBy):
Am Anfang (wenn die Übung noch fehlt) kann man bei der Erstellung von Valenzstrichformeln für binäre Verbindungen schrittweise vorgehen. Der erste Schritt ist dabei die Erstellung der Valenzstrichformel der beteiligten Atome. Neben wir nun eine (im Anfangsunterricht) eher unbekannte Verbindung namens “Kohlenstoffdisulfid”, CS2.
Wenn man am Anfang noch nicht sicher ist, empfiehlt sich die Berechnung der bindenden Elektronenpaare einer Verbindung. Die Zahl der Bindungselektronen ergibt sich als Summe der Valenzelektronen der Bindungspartner, die von der für die Edelgaskonfiguration nötigen Valenzelektronen abgezogen wird
Daher wissen wir nun, dass in der Valenzstrichformel von Kohlenstoffdisulfid 4 bindende Elektronenpaare (= 8 Elektronen) vorhanden sind. Dies kann bei komplizierten Verbindungen durchaus hilfreich sein.
Nun stellen wir die Valenzstrichformel für “Kohlenstoffdisulfid” auf. Die dazugehörige Regel “klingt” relativ einfach. Die einzelnen Atome bzw. deren Valenzstrichformeln wird so miteinander kombiniert, dass alle Atome in der Verbindung die Edelgaskonfiguration erreichen.
Hier noch ein paar “Tricks”, wie man sich die Erstellung einer Valenzstrichformel einfacher gestalten kann:
Nun zu unserem Beispiel: Kohlenstoffdisulfid
Nun können wir noch überprüfen, ob unsere Valenzstrichformel korrekt ist:
Eine Valenzstrichformel, auch Lewis- oder Elektronenformel genannt, ist eine graphische Darstellung der chemischen Bindungen und nichtbindenden Elektronenpaare in einem Molekül.
Ein Sauerstoffatom hat sechs Valenzelektronen.
Ein Wasserstoffatom hat ein Valenzelektron.
Die Valenzstrichformel für Wasser ist:
H – O – H, wobei jeder Strich (Hyphen) eine Bindung repräsentiert.
Ein Strich in einer Valenzstrichformel zeigt die Bindung zwischen zwei Atomen an, die gewöhnlich von einem Elektronenpaar gebildet wird.
Ein Kohlenstoffatom benötigt acht Valenzelektronen um stabil zu sein.
Einzel-, Doppel- und Dreifachbindungen in einer Valenzstrichformel beziehen sich auf die Anzahl der geteilten Elektronenpaare zwischen zwei Atomen. Einzelbindung hat ein Elektronenpaar, eine Doppelbindung hat zwei, und eine Dreifachbindung hat drei Elektronenpaare.
Ein Stickstoffatom hat fünf Valenzelektronen.
Eine positive Ladung in einer Valenzstrichformel wird durch ein Pluszeichen (+) dargestellt.
Die nichtbindenden Elektronenpaare, auch als freie Elektronenpaare bekannt, werden in einer Valenzstrichformel durch Punkte oder durch Striche dargestellt, die nicht an eine Bindung gebunden sind.