Bezeichnung von Eisenwerkstoffen (nach DIN EN 10 027-1)

In der Chemie befasst man sich sehr häufig mit der Benennung von Verbindungen, sei es in der anorganischen als auch in der organischen Chemie. Die Benennung von Verbindungen erfolgt dabei nach den Regeln der “IUPAC”. Aber nicht nur in Chemie, sondern auch in anderen MINT-Fächern ist die Benennung von Verbindungen und Stoffen eine wichtige Aufgabe. So z.B. die Bezeichnung von Eisenwerkstoffen im Bereich der Metallkunde.

Bezeichnung von Eisenwerkstoffen

So gibt es inzwischen eine fast unüberschaubare Anzahl von Eisensorten und -legierungen und diese nach den “IUPAC”-Regeln zu benennen, wäre manchmal eine sehr langwierige Aufgabe. So hat man Normen eingeführt, um die der Bezeichnung von Werkstoffen zu vereinfachen. So können Eisenwerkstoffen mithilfe der Norm DIN EN 10 027-1 systematisch bezeichnet werden.
Die Bezeichnung der Werkstoffe nach dieser Normen erfolgt durch die Angabe eines Zahlen- Buchstaben-Codes. Dabei wird in der ersten Ziffer der Anwendungsbereich angegeben, danach kommt die Mindeststreckgrenze gefolgt von der Kerbschlagzähigkeit und Zusatzeigenschaften.

Bezeichnung:

Bezeichnung von Eisenwerkstoffen

Bezeichnung von Eisenwerkstoffen

 

Zuordnungen von Eisenwerkstoffen

1. Hauptsymbol – Verwendungszweck des Eisenwerkstoffes: Dabei wird das Merkmal “Festigkeit” für den Verwendungszweck herangezogen:

 

Code
Verwendungszweck
D für die Erzeugung von Blechen (kaltumformbar)
E für Maschinenbaustähle
L für Leitungsrohre
P für Druckbehälter
R für den Schinenbau
S für den Stahlbau

2. Hauptsymbol – Mindeststreckgrenze des Eisenwerkstoffes: Die Mindeststreckgrenze gibt die Spannung im Werkstoff an bis zu der nur eine elastische Verformung im Werkstoff stattfindet.
Beispiel: Bei einer Zugkraft von 235 N auf einen Werkstoff mit einem Querschnitt von 1 mm² dehnt sich dieser zwar, kehrt aber, ohne sich plastisch zu verformen, zum Ursprungszustand zurück.
1. Zusatzsymbol – Kerbschlagzähigkeit von Eisenwerkstoffen: Dabei gibt die Kerbschlagzähigkeit die Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffs gegen eine schlagartige Beanspruchung an.

 

Kerbschlagarbeit +20°C 0°C -20°C -30°C -40°C -50°C -60°C
27 J
 JR  J0 J2 J3 J4 J5 J6
40 J
 KR  K0 K2 K3 K4 K5 K6
60 J
 LR  L0 L2 L3 L4 L5 L6

2. Zusatzsymbol: Zusatzeigenschaften des Eisenwerkstoffes.

 

Code
Bedeutung
G1 unberuhigt gegossen
G2 unberuhigt nicht zulässig
M thermomechanisch gewaltzt
N normalgeglüht

3. Zusatzsymbol: Zusatzeigenschaften des Eisenwerkstoffes

 

Code
Bedeutung
C kaltumformbar
Q vergütet
W Wetterfest

 

Autor: , Letzte Aktualisierung: 24. Dezember 2022