Korrespondierende Säure-Base Paare

Säuren sind nach der Brönstedt-Definition als Protonendonatoren definiert, d.h. sie geben Protonen ab. Basen nehmen nach dieser Definition Protonen auf. Damit eine Säure ihr Proton abgeben kann, muss eine Base (ein Protonenakzeptor) verfügbar sein, der das Proton aufnimmt. Ansonsten kann keine Säure-Base-Reaktion eintreten (umgekehrt kann natürlich eine Base nur ein Proton aufnehmen, wenn eine Säure ein Proton abgibt).

Dies zeigt uns, dass die “Reaktion” einer Säure immer an die “Reaktion” einer Base gekoppelt ist. Eine Säure-Base-Reaktion kann nur eintreten, wenn beide “Stoffe” vorhanden sind.

Korrespondierende Säure-Base Paare:

Wie eingangs erwähnt, findet bei einer Säure-Basen-Reaktion immer ein Austausch/Übertragung eines Protons statt. Daher stehen Säuren und Base auch miteinander in Beziehung (=> lat: correspondere). Daher sprechen hierbei auch von einem korrespondierenden Säure-Base Paar. Dabei wird aus einer Säure (nachdem sie das Proton abgegeben hat) die korrespondierende Base. Aus der Base bildet sich (nach der Protonenaufnahme) die korrespondierende Säure.

Betrachten wir uns dazu eine allgemeine Reaktionsgleichung zwischen der Säure HA und der Base B:

HA  +   B     <=>    A      +    HB+

Wie wir sehen, sind bei einer Säure-Base-Reaktion zwei korrespondierende Paare vorhanden. Zum einem haben wir die Säure HA. Durch die Protonenabgabe bildet sich die korrespondierende Base A- (das korrespondierende Säure-Base Paar lautet HA/A-). Die Base B nimmt ein Proton auf wobei die korrespondierende Säure HB+ entsteht (das korrespondierende Säure-Base Paar lautet HB+/B)

Bei jeder Säure-Base-Reaktion entsteht aus der Säure die korrespondierende Base (nach der Protonenabgabe) und aus der Base bildet sich die korrespondierende Säure. Daher haben wir immer zwei korrespondierende Säure-Base Paare vorliegen.

Dieses Modell der korrespondierenden Säure-Base Paare ist nicht nur ein “theoretisches” Modell, sondern lässt sich in der Chemie (auch im Unterricht) sinnvoll anwenden. Durch den Zusammenhang zwischen Säure und Base kann nämlich ausgesagt werden: eine starke Säure reagiert zu einer (korrespondierenden) schwachen Base und eine starke Base zu einer (korrespondierenden) schwachen Säure. Daher wissen wir beispieslweise, dass das Chloridion eine schwache Base ist, da die korrespondierende Säure (HCl) eine starke Säure ist.

Tabelle einiger korrespondierender Säure-Base Paare

Säure Name der Säure korrespondierende  Base
H2O Wasser OH-
HCN Blausäure CN
NH4+ Ammoniumion NH3
H2S Schwefelwasserstoff HS
H2CO3 Kohlensäure HCO3
CH3COOH Essigsäure CH3COO
HNO2 Salpetrige Säure NO2
HF Fluorwasserstoffsäure F
H3PO4 Orthophosphorsäure H2PO4
HNO3 Salpetersäure NO3
H3O+ Oxoniumion H2O
H2SO4 Schwefelsäure HSO4
H2SO3 Schweflige Säure HSO3
HCl Salzsäure Cl
HBr Bromwasserstoff Br
HI Wasserstoffiodid I
HClO3 Chlorsäure ClO3
HClO4 Perchlorsäure ClO4

Hinweis – korrespondierendes und konjugiertes Säure-Base Paar

Bei dem Säure-Base-Paar NH4+/NH3 handelt es sich um ein korrespondierende Säure-Base-Paare. In manchen Schulbüchern findet sich hier auch der Begriff konjugiertes Säure-Base Paar. Im Rahmen des Schulunterrichts werden beide Begriffe gleichbedeutend verwendet (und können i.d.R auch gleichbedeutend verwendet werden). Im Rahmen eines Studiums gibt es hier kleine Unterschiede. So bedeutet “korrespondierend” eigentlich, dass zwischen zwei “Stoffen” ein Zusammenhang besteht (=> Übertragung von Protonen). Konjugiert bedeutet, dass die Stoffe, zwischen denen ein Zusammenhang besteht (Protonenübertragung) auch ein “Paar” sind, d.h. eine gleiche “Stammstruktur” aufweisen

Autor: , Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2022
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