Der pH-Wert beeinflusst z.B. das Löslichkeitsverhalten von chemischen Stoffen, so fallen Schwermetalle in wässriger, alkalischer Lösung als schwerlösliche Schwermetallhydroxide aus.
Aber nicht nur für chemische Elemente hat der pH-Wert eine Bedeutung, sondern auch für den menschlichen Körper.
Im menschlichen Körper sind unterschiedliche pH-Werte in den Körperflüssigkeiten.
Speichel ca. pH = 7 | Bauchspeicheldrüse pH = 8,3 | Haut ca. pH = 5,5 |
Magen pH = 1,5 -2 | Urin pH = 6 – 6,5 |
In unserem Körper laufen zahlreiche chemische Reaktionen ab, beispielsweise der Energiegewinn aus Kohlenhydraten oder die Synthese von Proteinen. Unter diesen Reaktionsprodukten befinden sich sauer oder alkalisch wirkende Verbindungen und so kann je nach Konzentration des Stoffes (Entstehungsort im Körper) auch ein unterschiedlicher pH-Wert an verschiedenen Stellen im Körper messbar sein.
Unser Blut hat einen pH-Wert von 7,35 bis 7,45, größere Abweichungen sind tödlich, da der pH-Wert für viele chemische Reaktionen im Körper von großer Bedeutung ist. Aber nicht nur große Abweichung beeinflussen den Menschen, sondern bereits kleine Abweichungen. So fördert eine Abweichung ins Saure “Krankheiten” wie Fettsucht oder Zuckerkrankheit (Diabetes), eine Abweichung ins Basische ermöglicht z.B. den Befall mit Hautpilzen (wenn sich der pH-Wert der Haut ändert).
Jeder hat schon einmal den Begriff “pH-Hautneutral” bzw. “pH-neutral” gehört, der beispielsweise auf Seiten geschrieben steht. Der Begriff bedeutet, dass der natürliche pH-Wert der Haut z.B. durch die Seifenlösung nicht verändert wird. Ansonsten (z.B. bei einer alkalisch wirkenden Seife) würde man beim Waschen den Säuremantel der Haut mit der Seifenlösung neutralisieren, der Eindringen von Bakterien und Viren verhindert.
Der menschliche Körper verfügt über verschiedene Systeme, die den pH-Wert regeln.
Die wichtigste Methode zum “Korrigieren” abweichender pH-Werte ist die Neutralisation durch körpereigene Stoffe, die sowohl Base als auch Säuren neutralisieren können. Diese Stoffe werden auch als Puffersubstanzen bezeichnet. Der wohl bekannteste Puffer ist der Natriumhydrogencarbonat-Puffer.
Darüber hat der menschliche Körper noch andere Regelungsmöglichkeiten: So kann über die Atmung Kohlenstoffdioxid nach Bedarf entfernt werden (Kohlenstoffdioxid reagiert mit Wasser zu Kohlensäure und damit zu seiner Säure), die Niere regelt die Ausscheidung von sauer oder basisch wirkenden Stoffen durch Ausscheidung in den Urin.
Hauptsächlich kann man den pH-Wert im Körper durch die eigene Ernährung beeinflussen. Denn durch die Auswahl der Ernährung wird festgelegt, ob bei der chem. Verarbeitung der Nährstoffe mehr saure oder basische Reaktionsprodukte entstehen, beispielsweise führt zuckerreiche Ernährung zu sauren Reaktionsprodukten, siehe Beispiele
Fisch und Fleisch | Obst und Obstsäfte | Sauerkraut |
Käse und Quark | Milch | Weizenkeime |
Erdnüsse | Kartoffeln | Nüsse (ausser Erdnüsse) |
Weißmehlprodukte | Gewürzkräuter |
Der pH-Wert ist ein Maß für die Säure- oder Basenkonzentration einer Lösung. Er gibt an, wie sauer oder basisch eine Substanz ist.
Reines Wasser hat einen pH-Wert von 7, da es als neutral gilt und sowohl Säuren als auch Basen gleichmäßig enthält.
Ein Abfall des Blut-pH-Werts führt zu einer Bedingung, die als Acidose bezeichnet wird. Daraus können schwerwiegende gesundheitliche Probleme wie Muskelzuckungen, Atemnot und Herzrhythmusstörungen resultieren.
Das menschliche Blut hat typischerweise einen pH-Wert zwischen 7,35 und 7,45, was leicht basisch ist.
Es ist wichtig, den pH-Wert im Körper stabil zu halten, um die Funktion von Enzymen zu gewährleisten und wichtige Stoffwechselprozesse aufrechtzuerhalten.
Die Nieren spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Körper-pH, indem sie überschüssige Säuren oder Basen ausscheiden und so das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper aufrechterhalten.
Alkalose ist ein Zustand, in dem der Blut-pH-Wert über dem Normalbereich liegt. Ursachen können häufiges Erbrechen, übermäßiger Alkoholkonsum, und bestimmte Medikamente sein.
Der pH-Wert spielt eine wichtige Rolle im Verdauungssystem, da bestimmte Verdauungsenzyme nur bei bestimmten pH-Werten optimal arbeiten. Zum Beispiel arbeitet Pepsin am besten in einer stark säurehaltigen Umgebung, während Amylase in einer neutralen bis leicht basischen Umgebung am besten arbeitet.
Die Ernährung kann den pH-Wert im Körper beeinflussen. Lebensmittel können als sauer oder alkalisch klassifiziert werden und die Balance dieser in der Ernährung kann helfen, den optimalen pH-Wert im Körper aufrechtzuerhalten.
Osteoporose kann mit der Säure-Basen-Balance des Körpers zusammenhängen. Eine chronisch saure Diät könnte dazu führen, dass der Körper Kalzium von den Knochen abzieht, um das Gleichgewicht wiederherzustellen, was zu Knochenverlust führen kann.