Eine der häufigsten “Stoffe im Alltag”, die dir begegnen und einen erheblichen Einfluss auf das menschliche und tierische Leben haben, sind lebensnotwendig. Da Lebensmittel (z.B. Früchte oder Pilze) bis ins vorherige Jahrhundert hinein nicht jederzeit verfügbar, mussten Menschen Vorräte an Lebensmittel anschaffen. Da die allermeisten Lebensmittel (auch rohes Fleisch) nicht all zu lange haltbar sind, mussten die Menschen schon immer Lebensmittel haltbar machen, um immer ausreichend Lebensmittelvorräte zur Verfügung zu haben.
Aber nicht nur das Verderben der Lebensmittel (Lebensmittel werden ungenießbar) war der Anlass “Konservierungsmethoden” von Lebensmitteln zu entwickeln. So bilden sich beim Verderb von Lebensmitteln (durch den Stoffwechsel von Mikroorganismen) für den Menschen giftige Stoffe.
In diesem Kapitel wollen wir uns mit den wichtigsten Methoden zur Haltbarkeit von Lebensmitteln vertraut machen und dabei die Frage stellen, ob bei dem jeweiligen Prozess eine Stoffumwandlung vorliegt (was du im späteren Chemieunterricht als chemische Reaktion kennen lernen wirst). Wie wir sehen werden, ist für das Haltbarmachen von Lebensmitteln nicht immer unbedingt eine Stoffumwandlung nötig. Auf der anderen Seiten werden wir sehen, dass viele Konservierungsmethoden -im weitesten Sinne – doch wieder etwas mit Stoffumwandlungen und Chemie zu tun hat.
Bevor wir im nächsten Kapitel uns mit Stoffumwandlungen ausführlicher befassen, hier nur eine kurze Einführung.
Stoffumwandlungen sind Vorgänge, bei denen aus den Ausgangsstoffen neue Stoffe mit neuen Eigenschaften entstehen. Dabei ist nicht immer gleich zu erkennen, ob eine Stoffumwandlung stattgefunden hat. Ändern sich physikalische Eigenschaften wie beispielsweise die Dichte, so ist das noch kein Beweis dafür, dass eine Stoffumwandlung eingetreten ist. Bestes Beispiel ist das Gefrieren von Eis, dabei nimmt die Dichte von Wasser ab, bei dem Eis handelt es sich aber immer noch um Wasser, daher keine Stoffumwandlung.
Die allermeisten Naturstoffe wie Früchte oder Fleisch enthalten Wasser. Dieses Wasser stellt die “Lebensgrundlage” von “Mikroorganismen dar”, die dafür sorgen, dass die Lebensmittel in der Regel verderben. Dafür sorgen Bakterien und Pilze. Will man nun Lebensmittel lange haltbar mache, muss man daher die Bildung bzw. Vermehrung von Bakterien bzw. Pilzen verhindern, dass sich Bakterien und Pilze vermehren. Dafür gibt es viele Möglichkeiten
Daher ist ein Wasserentzug einer der wichtigsten Methoden zu Haltbarmachung von Lebensmitteln. Daneben gibt es aber auch noch viele andere “Konservierungsmethoden” wie z.B. die Einwirkung von Hitze oder einfach “Konservieren”.
Die ältesten Konservierungsmethoden sind dabei das Trocknen und das Räuchern. Welche der beiden Verfahren zur Lebensmittel-Konservierung eingesetzt wird/wurde, hängt wesentlich von den klimatischen Bedingungen ab:
In klimatisch klimatisch feuchteren Gebieten (z.B. Nordeuropa) wird/wurde die Konservierungsmethode des Räucherns bevorzugt verwendet:
Im Lauf der Jahrhunderte wurden weitere Konservierungsmethoden entwickelt, beispielsweise
Im 20. Jahrhundert hat sich ein weiterer Konservierungsstoff etabliert. So wurde/wird Zucker seit Mitte des letzten Jahrhunderts als Konservierungsmittel verwendet.
Auch seit dieser Zeit werden andere (chemische) Konservierungsstoffe Lebensmitteln zugesetzt, um diese haltbar zu machen. Beispiele sind Essigsäure und Sorbinsäure
In Laufe der letzten Jahre haben sich auch “physikalische” Konservierungsverfahren wieder in der Vordergrund durchgesetzt (gesundheitliche Bedenken durch die Anwendung von Konservierungsstoffen wie Zucker, Kochsalz oder Nitrat/Nitrit). Dabei werden die Lebensmittel durch physikalische Einwirkungen haltbar gemacht und konserviert. Dazu werden die Lebensmittel entweder erhitzt, gefroren oder getrocknet und gelten als die “schonendsten” Konservierungsmethoden.
Obwohl es noch einige weitere Konservierungsmethoden gibt, wollen wir mit der Aufzählung dieser wichtigen Konservierungsmethoden begnügen. Als letztes noch eine auch ziemlich bedeutende Methode.
Nach dieser kleinen Ausschweifung kehren wir zurück zu unserer eigentlichen Frage. Wann liegt eigentlich eine Stoffumwandlung vor?
Aufgrund der komplexen Vorgänge bei Konservierungsprozessen wollen wir uns nur stark vereinfachtes Bild machen, im (fortgeschrittenen) Chemie- Unterricht wirst du dich mit solchen Prozessen vertraut machen.
1. Fangen wir zuerst einmal mit dem Gefrieren von Lebensmittel an:
Zusammengefasst: Es haben sich keine Stoffe vermischt, die miteinander reagieren könnten. Es haben sich aber (Stoff)Eigenschaften verändert, was durchaus auf eine Stoffumwandlung schließen lässt.
Ganz zu Beginn des Themenfeldes haben wir uns den Stoffbegriff angesehen, wobei wir Körpereigenschaften (physikalische Eigenschaften wie Dichte, Härte) von (reinen) Stoffeigenschaften (chemische Eigenschaften wie Geruch oder Brennbarkeit) unterschieden haben. Hier wird uns nochmal die Bedeutung dieser Unterscheidung klar, eine Änderung von physikalischen (Stoff)eigenschaften ist noch kein Beweis für das Vorliegen einer Stoffumwandlung, erst wenn sich die chemischen Eigenschaften ändern und ein neuer Stoff entstanden ist, sprechen wir von einer Stoffumwandlung. Und das ist beim Gefrieren nicht der Fall. Daher wird das Gefrieren auch als physikalische Konservierungsmethode bezeichnet, es kommt zu keiner (chemischen) Stoffumwandlung.
2. Betrachten wir das Räuchern von Lebensmittel:
Zusammengefasst: Es sind beim Räuchern neue Stoffe mit neuen Stoffen entstanden. Daher wird auch (richtigerweise) das Räuchern als chemische Konservierungsmethode bezeichnet.
Damit hatten wir nun einen kurzen Einblick in das Thema “Stoffumwandlung” am Beispiel von Konservierungsmethoden für Lebensmittel. Dabei haben wird gesehen, dass physikalische, chemische und biologische (Einlegen in Alkohol) Verfahren gibt.
Das Haltbarmachen von Lebensmitteln bedeutet, dass Methoden angewandt werden, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern und somit die Zersetzung durch Mikroorganismen zu verhindert oder zu verlangsamen.
Zu den gängigen Methoden zur Lebensmittelkonservierung gehören Kühlen und Gefrieren, Trocknen, Einkochen und Einlegen.
Beim Einfrieren wird die Temperatur der Lebensmittel so weit gesenkt, dass die Mikroorganismen, die für den Verderb verantwortlich sind, inaktiv werden und das Lebensmittel länger haltbar ist.
Nahezu alle Lebensmittel können getrocknet werden, darunter beliebte Beispiele wie Früchte, Gemüse, Fleisch und Kräuter.
Beim Einkochen werden Lebensmittel durch Erhitzen in geschlossenen Gefäßen konserviert. Die hohen Temperaturen töten Mikroorganismen ab, die zum Verderben führen könnten.
Salz und Zucker entziehen den Lebensmitteln Wasser. Dadurch entsteht ein Milieu, in dem viele Mikroorganismen, die für den Verderb von Lebensmitteln verantwortlich sind, nicht überleben können.
Konservierungsstoffe hemmen das Wachstum von Mikroorganismen, was zur Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln führt.
Beim Pasteurisieren werden Lebensmittel kurzzeitig auf eine bestimmte Temperatur erhitzt, um Mikroorganismen abzutöten oder zu inaktivieren, ohne die Beschaffenheit der Lebensmittel zu stark zu verändern.
Die Vakuumverpackung ist eine Methode zur Lebensmittelkonservierung, bei der die Luft aus der Verpackung entfernt wird, wodurch das Wachstum von Mikroorganismen verlangsamt wird und die Lebensmittel länger haltbar sind.
Beim Räuchern werden Lebensmittel dem Rauch von brennendem Holz ausgesetzt. Dies verleiht nicht nur ein Aroma, sondern der Rauch hat auch eine konservierende Wirkung auf das Lebensmittel.